Hauptburgenname
Rohrbach
ID
1036
Objekt
Schloss
Adresse
A-3351 Rohrbach 1
KG
Rohrbach
OG/MG/SG
Weistrach
VB
Amstetten
BMN34 rechts
542102
BMN34 hoch
326273
UTM 33N rechts
467861.76
UTM 33N hoch
5323982.82
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
PKW: Von Haag der Straße nach Weistrach bzw. St. Peter in der Au folgen, an der rechterhand (nach ca. 5 km) das weithin sichtbare Schloss liegt.
Geschichte
Die Burg Rohrbach folgt zeitlich dem auf Bamberger Gebiet errichteten Sitz Zaucha. Konrad v. Rohrbach erscheint 1348, Ulrich v. Rohrbach zwischen 1350/80. 1420 erscheint die Burg als "Sitz Rorbach". 1487 wird die Burg nach langer Belagerung durch ungarische Truppen besetzt. 1510 wird sie als zerstört bezeichnet. Die Witwe des letzten Rohrbachers heiratet 1650 Helmhart v. Hohberg. Er verkauft Rohrbach 1664 an Matthias v. Risenfels, dessen Fam. bis 1932 das Schloss besitzt. Danach folgt Frh. Baar-Baarenfels. Heutiger Eigentümer ist Maximilian Mautner-Markhof.
Text
G.R.
Lage/Baubeschreibung
Das von ausgedehnten Parkanlagen und Wirtschaftstrakten umgebene Schloss Rohrbach liegt 1,8 km nordwestl. von Weistrach auf einer flachen Kuppe im Schwemmgebiet des Zusammenflusses von Rohrbach und Zaucha. Etwa 2 km ostnordöstl. liegt die Vorgängeranlage Zaucha (s. d.). Der Kernbau besteht aus einem wuchtigen 3-gesch. Block mit dominantem, steilen Walmdach. Die langen Fronten werden von schlanken, rechteckigen Ecktürmen sowie zentral von Türmchen bzw. Erkern gegliedert, die von geschwungenen Helmen abgeschlossen werden. Die Gesimszone besteht aus einem konsequenten korbbogigen Erkerfries. Bei Vischer ist hier 1672 noch ein umlaufend vorkragendes Wehrgeschoß mit Scharten zu sehen. Das O-Portal mit Rustikarahmen wird von einem kleinen Erkertürmchen beschützt. Im Inneren zeigen sich im Keller und Erdgeschoß mit spitzbogigen Tonnengewölben und rautenbildenden Strahlengewölben sowie gefastem Rundbogenportal spätgot. Motive des ausgehenden 16. Jhs. Die folgenden Geschoße weisen bereits Kreuzgratgewölbe mit aufgeputzten Graten des frühen 17. Jhs. bzw. Flachdecken auf. Auch die gestuften Steinfenster mit umlaufenden Sgraffitorahmen sind dieser Zeit zuzuordnen. Über einen Schwibbogen ist der Wirtschaftsbereich mit kreuzgratgewölbten Säulenhallen zu erreichen, der durch eine hohe Mauer mit Rustikaportal geschützt ist. Die frei stehende Schlosskapelle stammt ebenso wie ein großer Schüttkasten und der mit Skulpturen ausgestattete Schlosspark aus dem 18. Jh.
Text
P.S.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Schloss, privat, nicht zugänglich.
Touristische Infrastruktur
Das Schloss ist in Privatbesitz und nicht zu besichtigen.
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 150
- Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 368
- Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 85 ff.
- Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 178
- Dehio Niederösterreich (hg. v. Bundesdenkmalamt sowie Institut für Österreichische Geschichtsforschung). Wien–München 1953, 282
- Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 2584 f.
- Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 V, R 300
- Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.W.W., Nr. 96
- Ernst Werner, Johann Hintermayr, Von der Ennswaldsiedlung zur niederösterreichischen Stadt Haag. Haag ²1998, 103 ff.