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Hauptburgenname Schafferfeld I
ID 1059
weitere Burgennamen Schaffenfeld
Objekt nicht lokalisierter Sitz
KG Haag Dorf
OG/MG/SG Winklarn
VB Amstetten
BMN34 rechts 641803
BMN34 hoch 330237
UTM 33N rechts 491038.67
UTM 33N hoch 5327580.44
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte 1254 bezeugt Ulrich "de Schafirvelde" einen Vergleich zwischen den Gfn. v. Hardegg und Seitenstetten (FRA II/33, Nr. 44). In der 2. H. d. 13. Jhs. sind 4 Brüder der ritterständischen Schafferfelder – Ulrich, Friedrich, Otto und Heinrich – nachweisbar (Weigl). Der Sitz und die Mehrzahl der Güter, Lehen des Bfs v. Freising, liegen im Bereich der Hft. Ulmerfeld. Weitere Familienangehörige begegnen als Gefolgsleute Freisings bzw. der Landesfürsten bis in das späte 14. Jh. in den Quellen. Der Sohn Friedrichs, Wernhard I., besaß nach dem Tod Ulrichs III. Schafferfeld und zusätzlich die "domus in Allersdorf" (OG Amstetten), die er 1318 dem Bf. v. Freising verkaufte. 1316/17 ist er als Bgf. v. Ulmerfeld nachgewiesen. Sein Sohn Wernhard II. ist in die schwer durchschaubaren Machenschaften um die Burg Liebegg verwickelt, deren Anteilsbesitz er 1339 veräußert und sich auf Schafferfeld zurückzieht. Friedrich II. v. Schafferfeld versetzt den Stammsitz 1372 an den Ritter Heinrich den Kerschberger, 1384 veräußert er schließlich an Mert den Puschinger. In der Folge verschwinden die Schafferfelder aus den Urkunden. Mit den Erben streitet der Freisinger Bf. um die Burg: Ca. 1400 beansprucht Jörg der Stadler die Burg als Erbe, während der Bf. sie als heimgefallenes Lehen betrachtet. Weitere Ansprüche mussten die Freisinger 1433 ablösen, danach sind keine weiteren Nachrichten zur Burg bekannt.
Text M.K.
Lage/Baubeschreibung Die Rotte Schaffenfeld liegt 2,5 km nordöstl. von Winklarn. Der hier zu vermutende Stammsitz der Ritter von Schafferfeld ist abgekommen. Es muss jedoch auf die bereits von Schad´n erwähnten ehem. 5 Erdwerke im Bereich der KG Haag Dorf, OG Winklarn und der KG Schönbichl, OG Amstetten, hingewiesen werden (Schafferfeld II–VI, s. d.), unter denen mglw. der Sitz zu suchen wäre. Die historische Situation legt darüber hinaus mehrere parallel existente Sitze von Familienmitgliedern der Schafferfelder nahe. So nennt etwa Weigl den nicht lokalisierten Sitz Lebs von Schafferfeld, der mglw. von Friedrich II. nach dem Verkauf des Stammsitzes temporär bewohnt wurde. Im Bereich der Rotte Schaffenfeld geht das Hochland von Haag Dorf durch eine charakteristische Geländestufe ins breite Ybbstal über. Zahlreiche kleine Bacheinschnitte isolieren lange Geländezungen, die als 3-seitig natürlich geschützte Burgstellen in Frage kommen. Die unter Schafferfeld II–VI angeführten Anlagen nutzten wohl diese günstigen Vorausetzungen. Eine Überprüfung vor Ort blieb nach der Zerstörung der Anlagen und der Beackerung des Geländes jedoch ohne Ergebnis.
Text G.R., P.S.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 382 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 72
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 VI und VIII, S 51
  • Herbert Pöchhacker, Burgen im Bezirk Melk. Ungedrucktes Manuskript. Scheibbs o. J. (1990)
  • Herwig Weigl, Materialien zur Geschichte des rittermäßigen Adels im südwestlichen Österreich unter der Enns im 13. und 14. Jahrhundert. Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 26, Wien 1991, 146 ff.