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Hauptburgenname Schafferfeld II
ID 1060
weitere Burgennamen Michl im Haag
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Haag Dorf
OG/MG/SG Winklarn
VB Amstetten
BMN34 rechts 642250
BMN34 hoch 329840
UTM 33N rechts 491492.23
UTM 33N hoch 5327191.46
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Zu dieser Anlage sind keine urk. Nachrichten bekannt. Mglw. ist jedoch hier ein Sitz der Schafferfelder zu sehen (Schafferfeld I, s. d.), die ab der 2. H. d. 13. Jhs. mit mehreren Familienmitgliedern auftreten. Die verzweigte Fam. lässt die gleichzeitige Existenz von mehreren Sitzen durchaus möglich erscheinen. In diesem Sinn sind auch die weiteren Anlagen (Schafferfeld III–VI) zu sehen.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Büttner erwähnt unter der Bezeichnung "Erdwerk Schafferfeld" mehrere Wehranlagen im Gebiet von Haag Dorf, wobei er sich jedoch nur noch auf den Absatz "Haag Dorf" von Schad´n stützen konnte. Dieser schreibt eingangs: "In der Gegend standen einst 5 Erdburgen, die im Volksmund Kleine Ötscher oder auch Hausberge genannt wurden ...". Sämtliche der 5 aufgelisteten Anlagen, die bei einzelstehenden Bauernhöfen situiert waren, sind heute abgekommen. Es liegt jedoch eine – leider undatierte – Lageskizze von Schad´n vor, die einen Überblick über die komplexe Situation bietet und die ungefähre Lokalisierung der Anlagen gestattet. Zumindest eine dieser Anlagen könnte der verschollene Sitz der Schafferfelder gewesen sein, der bei Büttner als eigenes Objekt (Schafferfeld I) behandelt wird. Die 5 Anlagen werden hier jedoch, um Büttners Bezeichnung beizubehalten, als getrennte Anlagen geführt und mangels einer namentlichen Zuweisbarkeit als Schafferfeld II–VI bezeichnet. Die Anlagen Schafferfeld II–V lagen auf dem Gebiet der KG Haag Dorf, die Anlage Schafferfeld VI (s. d.) lag hingegen auf dem Gebiet der KG Schönbichl, OG Amstetten. Die erste Anlage, verm. die größte und ausgeprägteste, war beim Hof "Michl im Haag" situiert. Der Hof gehört zur Streusiedlung Haag, die auf der ÖK 50/Blatt 53 ca. 2,9 km ostnordöstl. von Winklarn in der KG Haag Dorf ausgewiesen ist. Die Anlage nutzte die natürliche Topographie, eine talwärts ragende Geländezunge nahe einer Quelle. Sie bestand aus einem kegelstumpfförmigen Kernwerk, das eine Höhe von 6 m aufwies und ein Plateau mit rund 15 m Durchmesser besaß. Das Kernwerk war von Wallanlagen umgeben, die nach einer Skizze von Schad´n tlw. unterbrochen und besonders gegen die nördl. Talseite verstärkt ausgebaut waren. Die Anlage wurde um 1880 untersucht, die dabei zutage getretenen Kleinfunde sind bereits im Berichtszeitraum von Schad´n verschollen. Die hausbergartige Anlage, die nach der Skizze von Schad´n als ehem. Kleinadelssitz zu klassifizieren ist, wurde 1924 vom damaligen Grundeigentümer restlos abgetragen.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 383 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 71 f.
  • Herbert Pöchhacker, Burgen im Bezirk Melk. Ungedrucktes Manuskript. Scheibbs o. J. (1990)
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 146 f.
  • Herwig Weigl, Materialien zur Geschichte des rittermäßigen Adels im südwestlichen Österreich unter der Enns im 13. und 14. Jahrhundert. Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 26, Wien 1991, 146 ff.
Historisches Foto der Zerstörung (um 1924) - © Hans P. Schad'n
Historisches Foto der Zerstörung (um 1924)
© Hans P. Schad'n