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Hauptburgenname Scherzlehen
ID 1073
Objekt fraglicher Sitz
KG Ahorn
OG/MG/SG Lunz am See
VB Scheibbs
BMN34 rechts 649680
BMN34 hoch 301170
UTM 33N rechts 499412.46
UTM 33N hoch 5298669.52
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Das Scherzlehen soll ein ehem. befestigter Sitz gewesen sein (Büttner, nach Kraus-Kasegg). Konkrete Schriftquellen, die diese Vermutungen bestätigen würden, sind wohl nicht bekannt. Lediglich 1514 ist im Passauer Urbar ein „Merth anieczo Helmel am Scherzlehen" verzeichnet. Danach wechseln die Besitzer sehr rasch, dürften aber dem bäuerlichen Stand angehören (Kraus-Kasegg).
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Der ehem. Hof „Scherzlehen" lag rund 3,5 km südwestl. von Lunz am See am SO-Abfall der Herdenglhöhe, die ein parallel zum Ybbstal laufendes Hochtal nördl. begrenzt. Der Hof, der nach dem HONB früher unter Ois Nr. 18, später unter Ertl Nr. 14 eingetragen war, lag innerhalb einer kleinen Rodungsinsel, die Stelle ist auf der ÖK 50/Blatt 71 durch eine nahe gelegene Kapelle kenntlich. Nur 500 m südwestl. liegt der Hof „Übelgraben" (s. d.), der ebenfalls als wehrhafte Anlage gedeutet wird. Der alte Hof des „Scherzlehen" wurde bereits 1965 abgetragen und in jüngster Zeit durch einen Neubau ersetzt. Der „wehrhafte" Charakter des Baus basiert verm. auf dem Bericht von Kraus-Kassegg, die hier ein „Vorwerk" zum nahen Hof „Übelgraben" sah. Auch dürfte die prominente Lage auf einer sanften Hügelkuppe den Ausschlag für entsprechende Vermutungen gegeben haben. Nach den alten Berichten war ein Teil des Hauses massiv gebaut und besaß schartenähnliche Öffnungen, die man als „Schießscharten" deutete. Die Decke des Stalls wurde von 3 massiven Rundsäulen getragen. Der Wohnteil war hingegen als hölzerner Blockbau mit kleinen „Rauchstubenfenstern" ausgeführt. Anders als beim Hof „Übelgraben" sind die Indizien, hier einen ehem. Sitz zu rekonstruieren, nur in relativ geringer Zahl vorhanden, sodass die Kategorie „fraglicher Sitz" angebracht scheint.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 156
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 143
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 IV und VI, L 254, S 302
  • Elisabeth Kraus-Kassegg, Chronik der Marktgemeinde Lunz am See. Lunz am See ²1994, 57
  • Herbert Pöchhacker, Die Wehr und Schloßanlagen des Bezirkes Scheibbs. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1978/2 ff., 1978/11, 45 ff.