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Hauptburgenname Schießerkogel
ID 1077
weitere Burgennamen Schiesserberg, Schoissenschlosskogel, Schlosskogel
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG St. Georgen an der Leys
OG/MG/SG St. Georgen an der Leys
VB Scheibbs
BMN34 rechts 668995
BMN34 hoch 320830
UTM 33N rechts 518375.37
UTM 33N hoch 5318650.17
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Der urspr. Name der Burg ist unbekannt, bislang sind auch keine urk. Nachrichten aufzufinden. Beziehungen zu den 1261 auftretenden Hrn. v. Leis können nur vermutet werden (Schwammenhöfer). Der benachbarte Hof „Vogelwaid" gelangt 1396 durch Hzg. Albrecht IV. an Mertl Vogler. 1449 erscheint der „Hasenschießer von der Vogelwaid" im Wallseer Urbar, auf den mglw. der Rottenname Schießer gründet. Der nördl. benachbarte Hof „Schoißenberg" erscheint 1449 als „Schelsenberg", 1620 und 1658 als „Schoissenberg“ und 1826 als „Schießenberg".
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Die ehem. Hausberganlage lag 1,8 km südöstl. von St. Georgen an der Leys am westl. Ende eines von ONO heranziehenden markanten Hügelkamms, des Haubenbergs. Am N-Fuß des Haubenbergs liegt der zur Rotte Mitteröd gehörende Hof „Schoißenberg" oder „Schoißer", Mitteröd Nr. 4. Daher bezeichnet der Volksmund die Höhe auch als „Schoissenschlosskogel" oder, nach der westl. benachbarten Rotte, als „Schießerkogel". Vor ihrer gänzlichen, ursächlich kaum nachvollziehbaren Zerstörung 1988 konnte Pöchhacker die Anlage noch planlich dokumentieren. Danach bestand sie aus einem rechteckigen, etwa 60 x 30 m großen Kernwerk, auf dem offenbar mehrfach Reste von Mauerzügen sichtbar waren. Größere Schuttformationen waren an der östl. Zugangsseite vorhanden, was auf einen verstärkten Ausbau jener Seite hinweist. An der S-Seite sah Pöchhacker ein turmartiges Gebäude. Im N und O war dem Kernwerk eine einfache Wall-Graben-Anlage vorgelagert, die gegen NW an Mächtigkeit verlor. Im W und im S waren wegen des steilen Abfalls des Kamms derartige Anlagen wohl nicht nötig. Nach einigen vor der Zerstörung angefertigten Fotos war die Anlage bewaldet. Heute zeigt sich an dieser Stelle lediglich eine flache Wiesenkuppe, die bis zum westl. und südl. Steilabfall des Kamms reicht. Keramikfunde vom Burgberg datieren nach Pöchhacker und Schwammenhöfer vom 11.–13. Jh., eine Neudatierung der Funde durch die Verf. schränkt den Bestand auf die 2. Hälfte des 12. bis zum 13. Jh. ein. Der urk. belegte „Vogelwaidhof" lag verm. östl. des Sitzes, wo Schwammenhöfer noch auffallende Siedlungsspuren feststellen konnte. Der „Brennerhof", Zwickelsberg Nr. 5, stand nach der Sage durch einen unterirdischen Gang mit der Burg in Verbindung, ob hier tatsächliche Verbindungen bestanden, bleibt allerdings unbekannt.
Text G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 295 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Araburg und Gresten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/3 (Birken-Reihe), Wien 1975, 161
  • Rudolf Büttner, Die Wehrorganisation der frühen Babenbergerzeit im Einzelhofgebiet der Bezirke Melk und Scheibbs. Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich N. F. 42 (Babenberger-Forschungen), Wien 1976, 26–37, 31
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 1924
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 6/1951–55, 154 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 II, G 89
  • Friedrich-Wilhelm Krahe, Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon. Würzburg 1994, 543
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 241 ff.
  • Josef Scharner, Engelbert Grubner, Bründler Häuserchronik. St. Georgen an der Leys 2003, 427 ff., 516 ff.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale II. Viertel ober dem Wienerwald. Wien o. J. (1988), Nr. 111
  • Alois M. Wolfram, Die Wehr- und Schloßbauten des Bezirkes Scheibbs. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1965/6 ff., 1965/8, 43 f.
Lageplan (1978-1986) - © Herbert Pöchhacker, A. Pöchhacker, K. Wolfram
Lageplan (1978-1986)
© Herbert Pöchhacker, A. Pöchhacker, K. Wolfram