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Hauptburgenname Schönkirchen
ID 1089
Objekt Schloss
Adresse A-2241 Schönkirchen
KG Schönkirchen
OG/MG/SG Schönkirchen-Reyersdorf
VB Gänserndorf
BMN34 rechts 777071
BMN34 hoch 358588
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Örtlicher Adel ist ab der M. d. 12. Jhs. nachweisbar. Aus dem rittermäßigen Geschlecht gelang es Dietmar v. Schönkirchen, unter Hzg. Friedrich II. als "camerarius" Karriere am Hof zu machen, auch in ottokarischer Zeit ist er als wohlhabender Mann in Wien präsent. Konrad v. Schönkirchen ist noch 1329 genannt, die Familie stirbt vor 1363 aus. Lehensherren der Schönkircher sind vor 1284 die Sonnberger, danach kurzfrisitg die Werder, die allerdings 1284 Anteile der Hft. an die Hrn v. Gerlos verkaufen. Von diesen gelangt sie ab 1360 an die Hrn. v. Haslau. 1469 gelangt die Hft. an Rüdiger v. Starhemberg, 1492 an Sigmund Schnaidpeck, später an die Frhn. v. Schönkirchen. 1603 erwerben die Landau den Besitz, der 1621 konfisziert wird und 1622 an die Herberstein kommt. Diesen folgen die Scepoffsky, 1634 die Gfn. Caretto und 1694 die Frhn. v. Becker, die das neue Schloss errichten. Dieses kommt 1799 an Theresia Schröckinger v. Neudeburg, noch 1799 an Karl Abraham Wetzlar, 1822 an Ehzg. Rainer, vor 1861 an Ehzg. Ernst. Nach 1945 wird der Bau umfassend restauriert. Nach Clam-Martinic ist Mag. Johannes Legler-Diesbach Eigentümer.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Schloss Schönkirchen liegt am S-Rand des Dorfes, innerhalb einer kleinen Parkanlage, in etwas erhöhter Position am orographisch rechten Talhang des Weidenbaches. Nach Dehio wäre als Basis des heutigen Schlosses ein "urspr. wehrhafter langgestreckter 2-gesch. Bau mit Ringgraben" anzunehmen. Diesen Bau zeigt Vischer 1672, die seinerzeit einfache Anlage steht auf einer hausbergartigen Erdsubstruktion, umgeben von einem Wallgraben. Relativ nahe erscheint bei Vischer die Pfarrkirche, die tatsächlich 200 m nördl. des Sitzes situiert ist. Das heutige, durchwegs nüchtern wirkende Schloss, ein 2- bzw. 3-gesch. 3-Flügelbau, geht auf den Neubau unter Nikolaus Wilhelm Frh. Becker v. Wallhorn von 1695 sowie auf die Überarbeitung durch Ehzg. Rainer um 1822 zurück. Aus dieser Zeit stammt die streng klassizistische Fassadengestaltung, die sich überwiegend auf ein Kordongesims und Ortsteindekor an den Fensterachsen und den Gebäudeecken beschränkt. Wesentliche Bauelemente, wie das 3. Geschoß des Haupttraktes und die ehrenhofartige Situation im S, gebildet durch 2-gesch. Flügelbauten, entstammen dieser Zeit. Östl. des Schlosses liegen die Wirtschaftstrakte des ehem. Meierhofbereiches, darunter ein Schüttkasten aus der 1. H. d. 18. Jhs. Mittelalterliche Bauteile sind im heutigen Bau nicht mehr vorhanden, der Sitz jener Zeit ist als abgekommen zu sehen. Das Schloss, das sich durch den Baumbestand der umliegenden Parkanlage sämtlichen Blicken von der Straße entzieht, ist heute privat bewohnt und nicht öffentlich zugänglich.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privat bewohnte, gepflegte Schlossanlage. Nicht zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 131
  • Walther Brauneis, Die Schlösser im Marchfeld. St. Pölten–Wien 1981, 26 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 345 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser vom Marchfeld bis Falkenstein. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 13 (Birken-Reihe), Wien 1982, 58 f.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 186
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1055
  • Manfred Jasser et al, Schlösser und Burgen im Weinviertel. Schriftenreihe Das Weinviertel 3 (hg. v. Kulturbund Weinviertel), Mistelbach 1979, 109
  • Christina Mochty, Das Mittelalter und die Frühe Neuzeit. In: Ernst Bezemek, Willibald Rosner (Hg.), Schönkirchen-Reyersdorf. Eine Ortskunde. Reyersdorf 1994, 37–61
  • Maximilian Weltin (unter Mitarbeit von Dagmar Weltin, Günter Marian, Christina Mochty-Weltin), Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs. Die Urkunden des Niederösterreichischen Landesarchivs 1109–1314. Niederösterreichisches Urkundenbuch Vorausband. St. Pölten 2004, 23, 133, 251
  • Willibald Rosner, Die Herrschaft Schönkirchen von 1622 bis 1848. In: Ernst Bezemek, Willibald Rosner (Hg.), Schönkirchen-Reyersdorf. Eine Ortskunde. Reyersdorf 1994, 63–83
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.U.M.B., Nr. 71
Schönkirchen. Das von starken Erdbefestigungen umgebene Schloss nach Vischer 1672. - © Georg Matthäus Vischer
Schönkirchen. Das von starken Erdbefestigungen umgebene Schloss nach Vischer 1672.
© Georg Matthäus Vischer