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Hauptburgenname Seehof
ID 1099
Objekt Schloss
Adresse A-3293 Seehof 1
KG Lunzamt
OG/MG/SG Lunz am See
VB Scheibbs
BMN34 rechts 655528
BMN34 hoch 302453
UTM 33N rechts 505234.42
UTM 33N hoch 5300052.5
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt PKW: Von der Westautobahn (Abfahrt Ybbs) über die B 25 bis Lunz am See fahren und hier der Zufahrt zum Lunzer See folgen, die knapp vor dem Schloss (Parkmöglichkeit) endet. RAD: Lunz am See ist über den „Ybbstalweg" und den „Ötscherlandweg" erreichbar, von hier führt eine lokale Radroute zum See.
Geschichte Das Babenbergerurbar nennt die örtlichen Güter, zuvor verm. Besitz der Lengenbacher, als Teil des ldfl. Amtes Purgstall. Das seit dem 14. Jh. nachweisbare „Ritterlehen" ist an Otto den Stainer v. Niederhausegg verliehen. 1343 erwirbt offenbar Hzg. Albrecht II. das Gut von Ottos Sohn Christian und von Marichart Preuhafen. Albrecht übergibt den Besitz der von ihm gegründeten Kartause Gaming. Das Gaminger Urbar nennt 1367 auch den „Hof bey dem See". Der „Seehof", zwischenzeitlich zum Meierhof der Kartause umfunktioniert, ist 1490 genannt. Zwischen 1589 und 1604 beginnt Prior Bartholomäus Paulinus Maringus v. Wimpfen mit dem Bau des „alten Seehofes", Nachfolger führen die Arbeiten weiter. Nach Auflösung der Kartause 1782 kommt der Seehof an Gf. Festitits de Tolna und Gf. Esterhazy und 1897 an Dr. Carl Kupelwieser, der einen neobarocken Umbau durchführt. 1906 gründet er hier die 1. Biologische Station im Ostalpenraum. Der Bau ist noch heute im Eigentum der Fam. und Sitz der Forstverwaltung.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Schloss Seehof liegt 3,3 km ostsüdöstl. von Lunz am See in Niederungslage im östl. des Lunzer Sees gelegenen Mündungsgebiet des Seebachs. Das einstige „Ritterlehen" wich späteren Ausbauten und ist abgekommen. Das heutige Schloss ist ein Nachfolgebau, der nach Dehio in der frühen Neuzeit (um 1600/12) als Wirtschaftshof des Klosters Gaming entstand und der 1900/08 umfassend erweitert und verändert wurde. Das Resultat ist eine breit gelagerte, einst 4-seitige Anlage, die nach dem Verschwinden der N-Trakte als 3-flügelige Ehrenhofanlage in Erscheinung tritt. Durch das Einbeziehen der Altbautrakte entstand eine relativ inhomogene, nur von äußerlicher Symmetrie geprägte Anlage. Die Zentren des W- und O-Traktes werden von den um 1600/12 errichteten 3- bzw. 2-gesch. Altbautrakten gebildet. Die beiden blockhaften Baukörper sind von unterschiedlicher Größe, weisen jedoch beide zeittypische Mittelflursituationen mit entsprechenden Durchfahrten und bauzeitliche Gewölbekonstruktionen auf und grenzen sich durch höhere Mauerstärken von den übrigen Bauteilen ab. Über dem Tor des W-Traktes ist die Jahreszahl „1612" angebracht. Um 1900/08 entstand unter Carl Kupelwieser der heutige neobarocke Bau, der an Stelle des südl. Wirtschaftstraktes (der Zustand vor dem Umbau ist durch ein Foto von ca. 1870 überliefert) einen neuen zentralen Haupttrakt mit Gartenfront erhielt, während der nördl. Wirtschaftstrakt durch eine Tormauer ersetzt wurde.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privat bewohnter, gepflegter Bau. Nicht öffentlich zugänglich.
Touristische Infrastruktur Die ausgedehnte neobarocke Schlossanlage, die beinahe deplaziert in der reizvollen Landschaftskulisse des Lunzer Sees liegt, bietet nur von außen einige Blickpunkte.
Gasthäuser GH "Seeterrasse", GH "Seeblick", GH "Amonstüberl" in Lunz.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 144
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 157 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 139 f.
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 1252 f.
  • Karl Lechner (Hg.), Handbuch der Historischen Stätten Österreich 1, Donauländer und Burgenland. Stuttgart ²1985, 397
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 IV, L 254
  • Elisabeth Kraus-Kassegg, Chronik der Marktgemeinde Lunz am See. Lunz am See ²1994, 69 ff.
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 260 ff.
Blick in den Hof von N (2006) - © Gerhard Reichhalter
Blick in den Hof von N (2006)
© Gerhard Reichhalter
Blick durch die nördl. Einfahrt (2006) - © Gerhard Reichhalter
Blick durch die nördl. Einfahrt (2006)
© Gerhard Reichhalter