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Hauptburgenname Senning
ID 1107
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Senning
OG/MG/SG Sierndorf
VB Korneuburg
BMN34 rechts 741530
BMN34 hoch 368454
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Der Ort "Senging", der um 1194 erstmals urk. aufscheint, soll noch im 12. Jh. durch einen Gefolgsmann der Lengenbacher gegründet worden sein. In dieser Zeit erscheint auch "Albreht de Seggigin", mglw. der Gründer der Pankratiuskirche. Um 1300 ist Senning im Besitz der Gfn. v. Hardegg. Hrn. v. Senning sind im 14. und 15. Jh. noch nachweisbar. Ein an die Wallseer verliehener landesfürstlicher "Edelhof" gelangt 1579 an die Volkra auf Steinabrunn. 1706 ist dieser Hof bereits abgekommen.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Senning liegt 4,4 km nordöstl. von Sierndorf am orographisch rechten Ufer des Senningbaches. Die Lage des aus den urk. Nennungen erschließbaren Sitzes ist vermutlich nahe der im SO des Ortes situierten Pfarrkirche St. Pankraz zu rekonstruieren. Nach Büttner/Madritsch wurde die Umwallung der "Wehrkirche" erst 1900 verebnet, ähnlich berichtet bereits Kafka. Die heutige, vom Friedhof umgebene Kirche ist nach Dehio ein spätmittelalterlicher Bau der Zeit um 1400, der 1544 durch Brand beschädigt und 1774/75 barockisiert wurde. Der W-Turm stammt aus dem Jahre 1802. Die Pfarre wird 1293 urk. genannt. Durch das Patrozinium St. Pankraz tradiert die Kirche naheliegend die ehem. Burgkapelle/-kirche. Die Burg ist als abgekommen zu bezeichnen, die stark rezent überformte Topographie des Kirchengeländes gestattet heute keinerlei entsprechenden Befunde. Im Mai 1999 durchgeführte archäologische Untersuchungen im Inneren der Kirche lieferten Nachweise für mehrere Bestattungen. Die im Zuge der Innenrestaurierung freigelegten Langhauswände ließen als Baumaterial lagig verlegte Sandsteinquader beobachten, wodurch der hochmittelalterliche "Vorgängerbau" des 12./13. Jhs. mit dem heutigen Langhaus in Übereinstimmung zu bringen war. Der Chorschluss des Hochmittelalters wich um 1400 dem heutigen Polygonalchor. Die bei Büttner/Madritsch erwähnten zwei "Edelhöfe" sind ebenfalls als abgekommen zu bezeichnen, inwieweit sie in Nachfolge des hochmittelalterlichen Sitzes zu sehen wären, bzw. ob eine Sitzfunktion bereits für das Mittelalter anzunehmen ist, geht aus dem kurzen Bericht nicht hervor.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 354 f.
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 35 f.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1083 f.
  • Christa Farka, KG Senning. In: Die Abteilung für Bodendenkmale des Bundesdenkmalamtes, Jahresbericht 1999. Fundberichte aus Österreich 38/1999, Wien 2000, 34–35
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 VI, S 300
  • Karl Kafka, Wehrkirchen Niederösterreichs II. Wien (Birkenverlag) 1970, 146
  • Karl Keck, Orte des Gerichtsbezirkes Stockerau. In: Karl Keck (Red.): Heimatbuch des politischen Bezirkes Korneuburg (Gerichtsbezirke Korneuburg und Stockerau) 1 (hg. v. Bezirksschulrat Korneuburg), Korneuburg 1957, 377–532, 468 ff.