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Hauptburgenname Sprinzenbach
ID 1130
weitere Burgennamen Scheibenberg, Schlosskogel, Türkenkogel, Hunnengrab
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Schachau
OG/MG/SG Oberndorf an der Melk
VB Scheibbs
BMN34 rechts 664450
BMN34 hoch 328215
UTM 33N rechts 513705.5
UTM 33N hoch 5325951.84
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte 1192 bezeugt „Willehalm de Sbrincenbach" eine Tradition der Hrn. v. Plankenstein an Klosterneuburg (FRA II/4, Nr. 390). Der 1212 genannte „Otto de Sprincenpach" ist Gefolgsmann der Gfn. v. Plain. Obwohl 1286 Friedrich v. Hausegg die Witwe Ottos v. Sprinzenbach mit ihren Kindern dem Stift Melk als Vasallen übergibt, treten in diesem Gebiet weiterhin Mitglieder der Fam. auf. So 1289 „Hainrich Sprinzenpech", 1326 „Wolfhart der Sprinczenpech" und weitere bis 1393. Der Sitz ist verm. im 15. Jh. aufgegeben worden.
Text M.K., G.R.
Lage/Baubeschreibung Die ehem. Hausberganlage lag 3,6 km nordwestl. von Oberndorf an der Melk in der Rotte Scheibenberg, unmittelbar am rechten Ufer des Sprinzenbachs. Sie gehörte zum Grundbesitz des Hofes „Schluderlehen", Scheibenberg Nr. 6. Das kleine, auf leicht fallendem Gelände situierte, kegelstumpfförmige Erdwerk besaß eine Höhe von 5 m und eine Deckfläche von 8 m Durchmesser. Annäherungshindernisse waren verm. nicht vorhanden. Leider ist nur in der Vergangenheitsform zu sprechen, denn die Anlage fiel bereits 1973, wie Pöchhacker schreibt, „der Ackerkultur zum Opfer". Der Berichterstatter konnte die Anlage vor ihrer völligen Zerstörung noch planlich und fotografisch dokumentieren. Die angegebenen Koordinaten versuchen, den Angaben Pöchhackers zu folgen, die Stelle liegt hart an der Grenze zur KG Hochrieß der OG Purgstall an der Erlauf. Das „Schluderlehen" geht auf den einstigen Meierhof des Sitzes zurück. Zumindest anzumerken ist, dass die ÖK 50/Blatt 54 rund 2,4 km nordwestl. von Oberndorf an der Melk einen Einzelhof „Sprinzenbach" ausweist. Der nur knapp 1,5 km südsüdöstl. der beschriebenen Anlage ebenfalls am rechten Ufer des Sprinzenbachs situierte Hof, Diendorf Nr. 5, ist jedoch der KG Gries der OG Oberndorf an der Melk zuzuordnen. Der Hausname verweist zwar auf das Rittergeschlecht der Sprinzenbacher, ob hier jedoch Verbindungen herzustellen sind, geht auch aus Grubners Untersuchungen nicht hervor.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 196 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Araburg und Gresten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/3 (Birken-Reihe), Wien 1975, 164 f.
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 6/1951–55, 155
  • Engelbert Grubner, Oberndorfer Häuserbuch. Oberndorf 1996, 208 f., 529 f.
  • Engelbert Grubner, Oberndorfer Heimatbuch. Oberndorf 2000, 60 ff.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 II und VI, G 294, S 41
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 268 ff.
  • Franz Ressl, Zerstörung des Schloßkogels von Scheibenberg. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1974/7, 41
  • Alois M. Wolfram, Die Wehr- und Schloßbauten des Bezirkes Scheibbs. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1965/6 ff., 1966/5, 27 f.
Lageplan (1973) - © Herbert Pöchhacker, A. Pöchhacker
Lageplan (1973)
© Herbert Pöchhacker, A. Pöchhacker