Hauptburgenname
Leis
ID
1138
weitere Burgennamen
Leys
Objekt
nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG
St. Georgen an der Leys
OG/MG/SG
St. Georgen an der Leys
VB
Scheibbs
BMN34 rechts
667579
BMN34 hoch
321997
UTM 33N rechts
516940.08
UTM 33N hoch
5319791.94
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte
In Leis wird eine „grözere, zentrale Anlage" vermutet, die mit mehreren Kleinsitzen umgeben war (Büttner). Das Gebiet „in der Leis" ist urspr. Besitz der Gfn. v. Peilstein. 1254 sind Otto und Konrad v. Plain-Hardegg als Besitznachfolger der Peilsteiner örtlich nachweisbar. Schenkungen an das Bistum Freising erfolgen 1261 durch Albero v. Leis, 1317 durch „Albertus de Leizz" (FRA II/31, Nr. 209, FRA II/36, S. 20, 81). 1322 gelangt die Pfarre durch Bf. Albert v. Passau an die Kartause Mauerbach, die Vogtei verbleibt in der Hand des Landesfürsten. Wegen des Übergangs an die kirchlichen Grundherren ist der Sitz mit Sicherheit aufgegeben worden. Im 14. und 15. Jh. ist örtlicher Besitz der Mainberger, vor allem jedoch der Plankensteiner erkennbar. Aus dem Besitz letzterer entsteht um 1500 ein Amt der Hft. Plankenstein, zu der noch 1758 die meisten Häuser im Ort gehören. Als Vorgängerbau der 1758–1762 errichteten heutigen Kirche gründet Mauerbach bereits 1352 eine Kapelle. 1620 bzw. 1650 wird von der Weihe einer Katharinenkapelle berichtet. Der ab 1380 nachweisbare „Grillenhof", später „des Grillen Mayrhof in der Leisz" könnte auf den einstigen Meierhof der Hft. zurückgehen. Er könnte zeitweilig Sitzfunktion gehabt haben (Scharner/Grubner) und wird deshalb als eigenes Objekt (s. d.) behandelt.
Text
M.K., G.R.
Lage/Baubeschreibung
Die ehem. Burg rekonstruiert Pöchhacker an Stelle der heutigen Pfarrkirche von St. Georgen an der Leys. Zugrunde liegt eine Federzeichnung von 1753, die neben dem Vorgängerbau der heutigen Kirche, der Katharinenkapelle, den ehem. Hausberg des Sitzes zeigt. Heute sind nach moderner Überformung des Kirchen- bzw. Ortsbereichs keinerlei Hinweise auf den Standort des ehem. Sitzes zu gewinnen. Pöchhacker erwähnt auch den E. d. 19. Jhs. noch gebräuchlichen Hofnamen „Hausberg", der sich auf das am Fuß der Kirche liegende Haus Nr. 15 beziehen soll. Nach Scharner/Grubner ist das Haus Nr. 15 jedoch das „Kirchenwirtshaus", der Name „Hausberg" wird in der Häuserchronik nicht genannt.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
abgekommen
Literatur
- Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 294 f.
- Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Araburg und Gresten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/3 (Birken-Reihe), Wien 1975, 155 f.
- Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 1921 ff.
- Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 II und VIII, G 89
- Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 146 ff.
- Herbert Pöchhacker, Die Wehr und Schloßanlagen des Bezirkes Scheibbs. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1978/2 ff., 1980/12, 45 ff.
- Josef Scharner, Engelbert Grubner, Bründler Häuserchronik. St. Georgen an der Leys 2003, 19 ff., 107 ff., 175 ff., 407 ff.