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Hauptburgenname Dorf
ID 1143
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Kirnberg
OG/MG/SG St. Peter in der Au
VB Amstetten
BMN34 rechts 541060
BMN34 hoch 317320
UTM 33N rechts 466627
UTM 33N hoch 5315058.86
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Die ab der 2. H. d. 13. Jhs. urk. nachweisbaren Pauzen teilen sich in 2 Linien, die sich nach Wiesenbach (s. d.) und nach Dorf nennen. Bereits der 1261 erwähnte "Wigandus Pouz" könnte auf einen dieser Sitze bezogen werden (Weigl). 1283–1313 begegnet Friedrich Pauz v. Dorf, zusammen mit seinem Bruder Ulrich dem Pauz v. Wiesenbach erscheint er oftmals in Seitenstettener Urkunden. Der 1273 genannte "Fridericis dictus Pewzlinus", der in jenem Jahr einen Hof bei St. Michael am Bruckbach vom Kloster Garsten erhält, gehört nicht zu dieser Fam. (Weigl). Er ist auch nicht mit den Pauzen v. Dorf in Verbindung zu bringen, wie mitunter angenommen wird (Büttner). Der Hof dieses Friedrichs, der 1271 von den Schenken v. Dobra an das Kloster Garsten gekommen ist, kann daher auch nicht mit dem Sitz der Pauzen v. Dorf identifiziert werden. Die Sitze der Pauzen zu Wiesenbach und Dorf waren wohl freies Eigen (Weigl), darüber hinaus besitzen sie zahlreiche Lehen. Friedrich der Pauz, der die Dorfer Linie repräsentiert, dürfte in finanzielle Schwierigkeiten geraten sein, zumindest sind für 1311/12 massive Güterverkäufe bekannt. Mglw. sind dafür Besitzteilungen, Friedrich hat 3 Söhne, verantwortlich. Danach verschwindet die Dorfer Linie der Pauzen, die ihren rittermäßigen Stand wohl nicht halten können, aus den Quellen.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Den Sitz der Pauzen v. Dorf lokalisiert Büttner anstelle des Hofes "Dorfmayr", der 1,3 km nordnordöstl. von St. Michael am Bruckbach in der gleichnamigen KG (OG St. Peter in der Au) liegt. Weigl konnte jedoch nachweisen, dass dieser Hof nicht mit dem Sitz der Pauzen in Verbindung zu bringen ist. Er verweist m. V. auf den Einzelhof "Dorf", der 8,3 km südwestl. von St. Peter in der Au in der benachbarten KG Kirnberg liegt. Der Hof ist auf der ÖK 50/Blatt 69 namentlich ausgewiesen. Er liegt südl. des Dobrawaldes auf einem zum Ramingtal abfallenden Rücken, oberhalb des Dorfer Grabens. Hinzuweisen ist noch auf den in der KG St. Peter Dorf gelegenen Einzelhof „Burgstall“, welcher 2,2 km östl. von Kirnberg auf einer spornartigen Anhöhe zwischen Dobrabach und einem nördl. Zulauf situiert ist. Gesicherte Aussagen wären jedoch nur durch weitere Forschungen möglich.
Text G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 313
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 82
  • Herwig Weigl, Materialien zur Geschichte des rittermäßigen Adels im südwestlichen Österreich unter der Enns im 13. und 14. Jahrhundert. Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 26, Wien 1991, 3 ff.