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Hauptburgenname Stillfried II
ID 1172
weitere Burgennamen Lehenshof, Hof zu Stillfried
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Stillfried
OG/MG/SG Angern an der March
VB Gänserndorf
BMN34 rechts 787420
BMN34 hoch 364074
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Das älteste Heiligenkreuzer Urbar von 1294 nennt die "curia una in fossa", mglw. der erste Hinweis auf den Hof, der in späterer Zeit als "hof ze Stilvrid" erscheint. Ab dem ausgehenden 14. Jh. erscheint unter den landesfürstlichen Lehen der Hof "ze Stilvrid in der Grueb". 1386 erscheint hier Hans Schweinbarter ("Sweinwarter"), der (neuerlich?) 1411 von Hzg. Albrecht belehnt wird. 1443 folgt Konrad Schweinbarter, 1463 erscheint bereits Sigmund v. Spaur, später Jörg Rosenhart und Konrad Weitracher. Ab 1489 sind Angehörige der Kuenringer als Lehensträger nachweisbar, zuletzt 1589 Hanns Lasla von Kuenring, dessen Witwe an die Hrn. v. Schönkirchen veräußert. 1611 wird Karl v. Liechtenstein-Nikolsburg belehnt. Zu diesem Zeitpunkt ist der Hof bereits verödet.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Dieser landesfürstliche Hof ist als abgekommen anzugeben. Eine Lokalisierung im Bereich des Stillfrieder Wallplateaus wurde von älteren Forschern abgelehnt, doch legt die Mehrzahl der hier vorhandenen Plätze mit mittelalterlichen Besiedlungshinweisen – rein subjektiv – auch eine derartige Situierung nahe. Im Zuge der archäologischen Untersuchungen am Wallplateau traten im O des "Hügelfeldes" Befunde zutage, die geeignet erscheinen, diesen Hof hier zu lokalisieren. Das "Hügelfeld" ist jener, nördl. der Pfarrkirche gelegene Teil des Wallplateaus, der im Hochmittelalter Standort des Dorfes war. Das hier festgestellte Siedlungsobjekt bestand aus einer Palisadenumfassung aus dicht gesetzten, kantig zugerichteten Holzpfosten und einer zumindest im W vorgelagerten Grabenanlage. Ein Hohlweg im S machte entsprechende Anlagen hier entbehrlich. Durch Pfostenlöcher war eine aus Holzobjekten bestehende Bebauung, ausgestattet mit Backöfen, zu rekonstruieren. Nach Felgenhauer ist hier "mit großer Wahrscheinlichkeit" der ehem. "Lehenshof" zu sehen. Die Errichtung datiert archäologisch in das späte 14./frühe 15. Jh., die Verödung erfolgte, mglw. zeitgleich mit der Burg, im Verlauf des 15. Jhs.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Walpurga Antl, Spuren der Vergangenheit. Stillfried-Grub, wie es war – was es ist, Teil 1, Von den Anfängen bis 1848. Stillfried 1995, 48 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 50 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser vom Marchfeld bis Falkenstein. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 13 (Birken-Reihe), Wien 1982, 38 f.
  • Sabine Felgenhauer-Schmiedt, Die mittelalterliche Besiedlung der Wallanlage. In: Ausgrabung in Stillfried. Stratigraphie von der Eiszeit bis zur Gegenwart. Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums N. F. 158, Wien 1985, 55–62. – Dies., Die Besiedlung der Wallanlage im Hoch- und Spätmittelalter (1000–1500). In: Stillfried. Archäologie – Anthropologie. Veröffentlichungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Stillfried Sonderbd. 3, 1988, 137–147