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Hauptburgenname Schrick
ID 119
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Schrick
OG/MG/SG Gaweinstal
VB Mistelbach
BMN34 rechts 771496
BMN34 hoch 374713
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte 1141 erscheint in einer Göttweiger Urkunde "Wichard de Schriche". Das Babenbergerurbar weist Schrick als landesfürstlichen Besitz aus. Die Pfarrgründung erfolgt im 13. Jh. 1297 ist Leutold v. Kuenring als Pfandinhaber nachweisbar. Eine Lilienfelder Urkunde nennt im 14. Jh. die "Schricker" Marquart, Ulrich und Chunrat. Ab 1500 ist Schrick im Lehensbesitz der Fronauer, später ist der Besitz Teil der Hft. Paasdorf.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Die ehem. Burg von Schrick ist in Form einer Hausberganlage am heutigen Kirchhügel erhalten. Dieser liegt erhöht am Rand einer Geländeterrasse, welche die südöstl. Peripherie der Siedlung begleitet. Der Plan von Schad´n macht den Aufbau der ausgeprägten Hausberganlage deutlich, die einen Gesamtdurchmesser von ca. 140 m erreicht. Die Situierung an der Geländekante bewirkte eine stark gegen NW geneigte Position. Auf dem ehem. Kernwerk der Anlage liegen heute die Pfarrkirche Hl. Margaretha und der Ortsfriedhof. Die Kirche selbst hat keinen historischen Bezug zum ehem. Sitz. Das Kernwerkplateau erreicht nach Schwammenhöfer einen Durchmesser von 55–60 m. Die heutige Oberfläche geht mglw. auf Geländeaufbereitungen anlässlich des barocken Kirchenbaues zurück. Während die Kirche eine gegen NW orientierte Eintiefung bebaut, erscheinen die gegen das Vorgelände gerichteten Teile wallartig erhöht. Mglw. wurde das Kernwerk beim Bau der Kirche auf die heutige Höhe reduziert. Das Kernwerk wird heute an 3 Seiten von einem ehem. 3-fachen Grabensystem konzentrisch umgeben, das 2 entsprechende Wallbögen ausbildet. Der innere Wall erreicht nach Schwammenhöfer eine Höhe von 4 m, der die Wälle trennende innere Graben ist noch 3 m tief. Durch die Neigung der Anlage überhöht der äußere Wall den inneren um etwa 1 m. Das siedlungsseitige Aussetzen der Annäherungshindernisse entstand wohl erst durch rezente Veränderungen, da Schad´n noch einen Wallrest im N des Kernwerks zeichnet, der mit dem inneren Wallring korrespondiert. Ein äußerer Wallring war an der NW-Seite mglw. nicht vorhanden. Vor dem äußeren Wallring sind partiell Reste des äußersten, 3. Grabenringes zu beobachten. Durch die knapp heranreichende Beackerung des eben heranführenden Vorgeländes sind weitere Anlagen bereits verschwunden. Nach Schad´n umschloss das Wall-Graben-System nur noch Teile der O-Seite, das anschließende Gelände im NO ließ bereits seinerzeit eine stärkere Abarbeitung vermuten. Diese Situation erscheint heute nach der Anlage eines Schotterplatzes an jener Seite in bedenklicher Weise verstärkt. Der innerste Grabenring ist gegenwärtig von Bewuchs befreit und gut überblickbar, die äußeren Teile sind jedoch stark von Buschwerk und Bäumen überwachsen. Der innere Graben dient durch seine leichte Erreichbarkeit leider als Mülldeponie des Friedhofes.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Tlw. erhaltene Hausberganlage, Gelände (tlw. Friedhof) frei zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 122
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 129 f.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1064 f.
  • Johannes-Wolfgang Neugebauer, Wehranlagen, Wallburgen, Herrensitze sowie sonstige Befestigungen und Grabhügel der Urzeit, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit im pol. Bezirk Mistelbach. Veröffentlichungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte XI–XII, Wien 1979, Nr. 53
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 219 ff.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale III, Viertel unter dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 94
Schrick. Planaufnahme der Hausberganlage - © aus: Schad’n: Hausberge, 220
Schrick. Planaufnahme der Hausberganlage
© aus: Schad’n: Hausberge, 220
Schrick. Luftbild der Hausberganlage von NO (2004) - © Gabriele Scharrer-Liška
Schrick. Luftbild der Hausberganlage von NO (2004)
© Gabriele Scharrer-Liška