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Hauptburgenname Ardagger
ID 1245
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Ardagger Markt
OG/MG/SG Ardagger
VB Amstetten
BMN34 rechts 561211
BMN34 hoch 339250
UTM 33N rechts 487237.17
UTM 33N hoch 5336536.28
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Bereits 823 existieren "basilicas duas (2 Kirchen) ad Artagrum". Eine Burg am selben Ort zur Ottonenzeit wird vermutet (Dehio), dafür sind jedoch keinerlei Quellen vorhanden. 1045/65 ist ein "Udalrich de Ardacker" nachweisbar. 1049 übergibt Kg. Heinrich III. das "predium" der geächteten Brüder Ulrich und Askuin v. Ardagger dem Bf. Nitker v. Freising, der sich verpflichtet, hier ein Kollegiatsstift zu gründen. Ab etwa 1200 ist die "familia Ardacensis" der zugehörigen Ritter und Marktbürger fassbar, ein "de Ardackir" wird genannt (HONB 1209). Albert v. Ardagger findet sich im 13. Jh. im Gefolge des Bfs. Der soziale Stand des 1404 genannten Hans v. Ardagger ist allerdings nicht gesichert. Der Status der ab ca. 1200 erwähnten Personen ist bislang unklar, sie könnten Vögte sein oder lediglich zur klösterlichen Gefolgschaft gehören.
Text P.S., G.R.
Lage/Baubeschreibung Bereits in ottonischer Zeit soll sich im Bereich des ehem. Kollegiatsstifts Ardagger, auf dem so g. "Steilen Damm", einer in den Zwiesel von Altbach und eines westl. Nebengerinnes ragenden Geländezunge, auf "einer künstlich terrassierten Plattform" eine Burg befunden haben. Für diese sind jedoch keine stichhaltigen Nachweise vorhanden. Der für das Hoch- und Spätmittelalter durch urk. Quellen erschließbare Sitz, der vielleicht nur in Form eines kleinen Amtssitzes bestanden hat, könnte sowohl im Bereich des Stifts zu suchen sein, an das er mglw. auch rechtlich gebunden war, oder aber in Ardagger Markt, wo von entsprechenden Befunden berichtet wird. Nach dem Heimatbuch von Ardagger befindet sich nahe des südl. Ortseingangs die Flur "Burggarten" bzw. "Burgacker", wo die abgekommene Burg gelegen sein soll. Heute steht hier auf den Parzellen Nr. 25 und 26 das Haus Nr. 40 der Fam. Kaisergruber. Nach neueren, unpublizierten Forschungen von Heimo Cerny und Kurt Bors wird die Burg hingegen im Bereich der heutigen Pfarrkirche gesucht, während der „Burggarten“ nun als Dominikalgrund des Sitzes interpretiert wird. Diese liegt unmittelbar oberhalb bzw. östl. des Ortes an der zur Donauniederung vorspringenden Terrassenkante und markiert somit einen topographisch hervoragenden Geländepunkt, welche auf alten Fotografien noch Reste von Umwallungen erkennen lässt. Aufgrund dieser Situation wird die Burg hier der KG Ardagger Markt zugewiesen, Ardagger Stift liegt hingegen 2,6 km südöstl. des Marktes in der gleichnamigen KG.
Text T.K., G.R., P.S.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Gasthäuser Stiftstaverne in Ardagger, GH "Donaubrücke" in Ardagger, GH "Schiffsmeisterhaus" in Ardagger.
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 62
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 44 ff.
  • Heimo Cerny, Evelyn Eichenseder, Romana Mayrhofer-Spindler, Markt Ardagger im Wandel der Zeit. Eine Geschichtschronik. Ardagger 2003, 35 ff.
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 67 f., 70
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 I und VIII, A 207