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Hauptburgenname Steinegg
ID 126
weitere Burgennamen Mitterberg, Schlosskogel
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Wang
OG/MG/SG Wang
VB Scheibbs
BMN34 rechts 651958
BMN34 hoch 322218
UTM 33N rechts 501325.47
UTM 33N hoch 5319742.65
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt PKW: Von der A 1 bei Ybbs 5 km südl. nach Wieselburg fahren, hier südwestl. Richtung Randegg und 1,6 km nach dem Ortsende von Wang links nach Mitterberg abzweigen. Beim Hof Nr. 1 beginnt der kurze Fußweg. RAD: Der „Meridianweg" (Wieselburg–Gresten) führt durch Wang und an der Zufahrt nach Mitterberg vorbei.
Geschichte Bf. Nikolaus v. Regensburg erwirbt 1327 von Ottacher dem Perwarther den „Burgstall zu Steinegg". Ein Regensburger Lehensverzeichnis nennt 1334 den „purgstal haisset ze Stainegk" und ein „Gut zu Stainegkh". Der Perwartshof erscheint hier als „Hof unter dem Purgstall am Stainegg". Der Burg folgt das Amt Mitterberg, in dessen Zusammenhang im 14. Jh. Hans Plossenberger und Ulrich Namhemreuther, im 15. Jh. Pangratz v. Plankenstein, im 16. Jh. Wolf Öder zu Ernegg und die Zinzendorfer erscheinen. 1591 ist Mitterberg Bestandteil der Hft. Reinsberg.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Die ehem. Burg Steinegg liegt 1,8 km südsüdwestl. von Wang auf einem spornartigen nordöstl. Ausläufer des Mitterbergs (Kote 651). Der hoch über der Talsohle gelegene Sporn ragt in den Zusammenlauf von Kleiner Erlauf und Ewixenbach bei Wang. Unmittelbar nordöstl. der Anlage liegt der Hof „Steinegg", Mitterberg Nr. 1, der auf der Admin.Karte NÖ/Blatt 71 namentlich ausgewiesen ist. Die heute stark verfallene Burganlage gliedert sich entlang des stufenförmig abfallenden Sporns in ein hoch gelegenes Hauptwerk, eine breite Mittelterrasse sowie einen isolierten Spornkopf. Vom ansteigenden Grat wird die Ruine durch einen ausgeprägten, 8 m tief aus dem Fels getriebenen Abschnittsgraben getrennt. Davor deutet ein kleines Plateau auf ein ehem. genutztes Wirtschaftsareal. Die abgestufte Hauptburg war nach Pöchhacker verzogen rechteckig angelegt und maß etwa 20 x 40 m. Im stark zerfallenen Areal ortet er eine nur rudimentär fassbare bergseitige Schildmauer, hinter der auf einem Geländesattel ein großer Schutthaufen einen ehem. Turm markieren könnte. An der N-Front sind Reste eines langen Gebäudes erkennbar, die maximal 1 m hoch erhalten sind. Durch den porösen Gneis zeigt das Mauerwerk unterschiedlichste Blockformate, die lagerhaft versetzt sind und zonale Unterschiede erahnen lassen. Daher ist trotz des unregelmäßigen Verbandes eine Entstehung im Hochmittelalter zu vermuten. Eine steile Gratstufe führt östl. abwärts auf eine etwa 20 m lange Terrasse, an der der Burgweg endet. Pöchhacker verzeichnet an den Plateaukanten Schuttreste sowie an der Wegmündung einen torturmartigen Sockel. Östl. schließt, durch einen 7 m breiten Halsgraben isoliert, ein ovaler hausbergartiger Hügel den Sporn ab. Er ist durch einen senkrechten Steinbruch bereits tlw. abgearbeitet. Schuttreste auf dem etwa 6 m breiten Gipfel lassen nach Pöchhacker auf einen kleinen Turm schließen, der die Vorburg bschützte. Die im Ruinenbereich gefundene Keramik datiert nach Pöchhacker – abgesehen von einigen Scherben des Neolithikum und der Römerzeit – zwischen dem späten 11. und dem 14. Jh. Nach Schwammenhöfer – und dem ist nach Autopsie der Funde zuzustimmen – datiert die Mehrzahl der Keramikfunde jedoch in das 13.–14. Jh. Das korrelliert mit der 1327 fassbaren Bezeichnung als (aufgegebener) „Burgstall".
Text P.S., G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Burgruine, frei zugänglich.
Touristische Infrastruktur Parken ist beim Hof Mitterberg Nr. 1 möglich. Die stark verfallene Burganlage ist über einen kurzen Aufstieg in ca. 5 Min. erreichbar. Die frei zugängliche Anlage liegt in naturbelassenem Gelände, entsprechende Trittsicherheit ist deshalb nötig.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 142
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 364 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Araburg und Gresten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/3 (Birken-Reihe), Wien 1975, 166 f.
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 2548
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 6/1951–55, 156
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 VI und VII, S 471, W 81
  • Friedrich-Wilhelm Krahe, Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon. Würzburg 1994, 582
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 275 ff.
  • Herbert Pöchhacker, Die Wehr und Schloßanlagen des Bezirkes Scheibbs. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1978/2 ff., 1978/10, 40 ff.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale II. Viertel ober dem Wienerwald. Wien o. J. (1988), Nr. 138/1
  • Alois M. Wolfram, Die Wehr- und Schloßbauten des Bezirkes Scheibbs. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1965/6 ff., 1967/1, 3 f.; 1967/2, 9 f.
  • Wüstungsarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie. URL http://www.univie.ac.at/wuestungsforschung/archiv.htm (Kurt Bors, Stand: 2008), Nr. 1699,10
Baualtersplan (2006) - © Patrick Schicht
Baualtersplan (2006)
© Patrick Schicht