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Hauptburgenname Turmkogel
ID 1276
weitere Burgennamen Thurnkogel, Burgstallhäuser
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Brandstatt
OG/MG/SG Scheibbs
VB Scheibbs
BMN34 rechts 659955
BMN34 hoch 318888
UTM 33N rechts 509374.74
UTM 33N hoch 5316553.12
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Der "Thurnkogel" und die "Burgstallhöfe" sind von Scheibbs über den Güterweg "Lampelsberg" direkt zu erreichen.
Geschichte Schriftliche Quellen zu diesem „Wehrturm", der ausschließlich aus der Bezeichnung „Thurnkogel" bzw. aus den benachbarten „Burgstallhöfen" erschlossen wird, sind nicht bekannt. Folgende urk. Nennungen könnten hierher gehören (Büttner): 1343 verkauft „Chunrat der Scheuerpeck" seinem Schwiegersohn Hartneid v. Jesnitz das „Hermannslehen am Burgstall". 1348 erwirbt Hzg. Albrecht das Gut für die Kartause Gaming. 1367 und 1400 wird ein örtlicher Hof „Lanparch undern Purchstall" genannt.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Büttner berichtet unter dem Namen „Thurnkogel" über einen einstigen Wehrturm sowie gesondert über die „Burgstallhäuser", die auf den ehem. Meierhof der Anlage zurückgehen sollen. Der „Thurnkogel" liegt 3,2 km westl. von Scheibbs am Fuß des Lampelsbergs (Kote 819). Zu diesem ist er eine südwestl., W-O-laufende Rückfallkuppe, dazwischen liegt das „Burgtal", ein innerhalb einer kleinen Rodungsinsel gelegenes Hochtal mit den Höfen „Vorderburgstall", Brandstatt Nr. 27, und „Mitterburgstall", Brandstatt Nr. 28. Über den Resten des Turms, der angeblich 1886 abgetragen und dessen Material zum Aufbau der benachbarten Höfe verwendet wurde, hat man 1922 eine kleine Kapelle errichtet, die als „Reslkapelle" oder „Reslturm" (nach der Bezeichnung des Hofes „Vorderburgstall" als „Reslbauer") bekannt ist. Die Kapelle liegt am östl. Ende des Kogels, der südl. zum tief eingeschnittenen Klausbach abfällt und dessen horizontales Plateau eine ideale Lagestelle für einen hochmittelalterlichen Sitz gewesen wäre. Konkrete Geländebefunde sind jedoch nicht vorhanden. Die topographische Situation ist anhand der ÖK 50/Blatt 54 gut nachvollziehbar, sie zeigt die Kapelle sowie den 180 m östl. situierten Hof „Vorderburgstall" und den 190 m nordwestl. liegenden Hof „Mitterburgstall". Westl. dieses Hofes gab es auch den Hof „Hinterburgstall", der nach Auskunft von Anrainern heute abgekommen ist. Für das Gelände zwischen der Kapelle und den Höfen ist auch die Bezeichnung „Turmfeld" oder „Turmwiese" in Gebrauch. Die Kapelle selbst wurde 1984 renoviert und zeigt die aufgemalte Jahreszahl „1618", die allerdings ohne weiteres nicht eingeordnet werden kann. „Mitterburgstall" soll nach Büttner der ehem. Meierhof des Wehrbaues gewesen sein. Bis zum Brand von 1886 besaß das Haus angeblich Schießscharten, heute ist es, wie das benachbarte „Vorderburgstall", ein Neubau.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Gelände frei zugänglich.
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 237 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Araburg und Gresten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/3 (Birken-Reihe), Wien 1975, 145 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 I und V, B 1372, N 121
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 35 f., 288
  • Alois M. Wolfram, Die Wehr- und Schloßbauten des Bezirkes Scheibbs. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1965/6 ff., 1970/4, 21 f.