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Hauptburgenname Parschenbrunn
ID 1289
weitere Burgennamen Unterparschenbrunn
Objekt nicht lokalisierter Sitz
KG Unterparschenbrunn
OG/MG/SG Sierndorf
VB Korneuburg
BMN34 rechts 733031
BMN34 hoch 368798
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte 1188 wird "Otto de Porssenprunnen" als Ministeriale des Landesfürsten urk. genannt. Das HONB führt auf 1203 ("de Borsenbrunnen"), 1264 ("de Porsenprvnne") sowie 1266 ("de Porsenprvnne") datierte Nennungen an. Die älteren Nennungen ab dem späten 12. Jh. sind nach Mochty jedoch auf Oberparschenbrunn (s. d.) zu beziehen. 1289 tritt Gebhard v. Parschenbrunn und 1298 gemeinsam mit ihm sein Bruder Friedrich als Zeuge auf. Ob diese, sowie die ab 1366 genannten "Parschenbrunner" auf Ober- oder Unterparschenbrunn zu beziehen sind, ist nicht geklärt. Gleiches gilt für die Lokalisierung eines 1379 genannten "Hauses" der "Porsenprunner" v. Wolfpassing. Nach Mochty sind wohl nur die im Folgenden aufgelisteten Nachrichten auf Unterparschenbrunn zu beziehen. 1392 verkauft Vivianz v. Sonnberg die "Veste", ein landesfürstliches Lehen, an Zacharias v. Doss, der hier angeblich eine Burg erbaut, oder aber mglw. einen entsprechenden Umbau durchführt. Nachfolger sind die Rosenhart, die Unterparschenbrunn als Pfand innehaben. 1484 gelangt die Burg an Heinrich Prüschenk v. Stettenberg und später an die Gfn. v. Hardegg. Die Burg ist 1500 und 1545 als "öde" genannt, 1548 wird letztmalig noch ein Turm erwähnt. Wie der bei Büttner/Madritsch erwähnte, um 1569 urk. genannte "Gewältleinhof" einzuordnen ist, bleibt offen. Mglw. waren bereits im Hochmittelalter zwei Linien der Parschenbrunner auf benachbarten Sitzen ansässig, um dies zu klären, bedürfte es intensiver historisch-archäologischer Forschungen.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Unterparschenbrunn liegt etwa 5,5 km nordwestl. von Sierndorf im Tal des Parschenbrunner Baches. Nur 2 km nordwestl. liegt am selben Bach, jedoch am Gebiet der OG Göllersdorf (VB Hollabrunn) das Dorf Oberparschenbrunn (s. d.), auf welches ein Teil der historischen Nachrichten zu beziehen ist. Während hier der abgekommene Sitz der Parschenbrunner zu suchen ist, ist auch die seit dem späten Mittelalter erschließbare Burg von Unterparschenbrunn abgekommen. Die hier auftretenden Flurnamen "Schloßberg" und "Hofgarten" sind angeblich noch heute im Gebrauch, leider werden aber keine weiteren Hinweise zu ihrer Lokalisierung angegeben (auch die Admin.Karte NÖ/Blatt 40 weist sie nicht aus).
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 357
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 39
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 I und VIII, B 43
  • Karl Keck, Orte des Gerichtsbezirkes Stockerau. In: Karl Keck (Red.): Heimatbuch des politischen Bezirkes Korneuburg (Gerichtsbezirke Korneuburg und Stockerau) 1 (hg. v. Bezirksschulrat Korneuburg), Korneuburg 1957, 377–532, 510 f.
  • Christina Mochty, Marktgemeinde Göllersdorf. In: Ernst Bezemek, Willibald Rosner (Hg.), Vergangenheit und Gegenwart. Der Bezirk Hollabrunn und seine Gemeinden. Hollabrunn 1993, 373–415, 547
  • Maximilian Weltin (unter Mitarbeit von Dagmar Weltin, Günter Marian, Christina Mochty-Weltin), Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs. Die Urkunden des Niederösterreichischen Landesarchivs 1109–1314. Niederösterreichisches Urkundenbuch Vorausband. St. Pölten 2004, 219, 268