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Hauptburgenname Vestenthal
ID 1303
Objekt Schloss
Adresse A-4431 Vestenthal 17
KG Vestenthal
OG/MG/SG Haidershofen
VB Amstetten
BMN34 rechts 536874
BMN34 hoch 326550
UTM 33N rechts 462643.53
UTM 33N hoch 5324372.7
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt An der Landesstraße 42 (Haag–Steyr), bei Dirnberg, ca. 1 km südl. von Vestenthal Richtung Haidershofen abzweigen. Nach 400 m liegt links der Straße das Schloss.
Geschichte Otto v. Steyr übergibt 1254 ein Gut "in valle" dem Kloster Gleink. Dafür musste Conrad v. "Rützenwünckl" auf sein Lehen verzichten. Die Ritzenwinkel, die nun Gefolgsleute des Klosters Gleink sind, könnten (nach Büttner) Gründer der "Burg in Tal" sein. 1447 nennt das Lehensbuch der Schaunberger den Sitz "dacz dem Tal". Von M. d. 16. Jhs. bis 1662 sind die Flußhart v. Pottendorf Hrn. v. "Vestenthal". Es folgen Johann Gottfried Frh. v. Klamm, 1676 Wolf Maximilian Händl v. Ramingdorf, 1682 Gottfried Heckelberger v. Hohenegg sowie 1687 eine Gfn. Auersperg. 1693 bis 1756 gehört das Schloss den Pernauern v. Perney, danach Anton Schmidtbauer, 1819 den Gfn. Gilleis. Dem Oberösterr. Religionsfonds folgt die Fam. Volpini, um 1910 Josef Durringer und später die Fam. Heiligmann, die noch heute Grundeigentümer ist.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Das kompakte Schlösschen liegt 3 km ostsüdöstl. von Haidershofen bzw. 1,7 km südwestl. des Dorfes Vestenthal. Auf der ÖK 50/Blatt 51 ist es durch eine Schlosssignatur kenntlich. Die Lage in einer breiten Bachmulde oberhalb des Erlabachtales bietet eine seltene Verschmelzung von Höhenlage und Wasserburg. Inmitten eines rechteckigen Teiches, der an 3 Seiten mit jeweils 10 m Breite noch erhalten ist, steht auf einer Fläche von etwa 18 x 22 m der rechteckige, 2-gesch. 4-Flügelbau mit runden Ecktürmchen. Die breite Eingangsfront wird durch ein renaissancezeitliches Doppelportal mit Rustikagliederung sowie einen darüber vorkragenden Erker mit seitlichen Spähfenstern dominiert. Heute führt eine gemauerte Bogenbrücke zum Tor, eine Planaufnahme von Oskar Kreutzbruck zeigt vor dem Umbau 1906 noch einen tlw. hölzernen Steg, wie er auch bei Vischer gemeinsam mit einem kleinen Palisadenzwinger zu sehen ist. Sämtliche Fenstergewände zeigen spätgot. Abfasungen, in den Dachgeschoßen der Türme finden sich Schlüssellochscharten. Die genutete Lisenengliederung der Fassaden stammt aus 1906. Im Grundriss präsentiert sich das Schlösschen als einheitlicher 4-Flügelbau um einen winzigen Arkadenhof. Im Erdgeschoß sind sämtliche Räume kreuz- bzw. stichkappengewölbt, das Obergeschoß zeigt Flachdecken und tlw. vertäfelte Zimmer, bez. "1595". Im Hof liegt ein zeitgleicher Brunnen mit Schmiedeeisenbaldachin. Demnach dürfte das Schloss im ausgehenden 16. Jh. in bemerkenswert ähnlicher Konzeption wie zahlreiche andere regionale Bauten dieser Zeit (Karlsbach, Senftenegg, Niederperwarth) entstanden sein. Aus dieser Zeit stammen auch die ältesten Teile des benachbarten Meierhofes, die sich durch qualitätvolle Steingewände auszeichnen. 1906 wurde der Bau historistisch erneuert, aus dieser Zeit stammen neogot. Portale und Fenster, der gartenseitige Erkerbau sowie die neobarocken Fassaden.
Text P.S.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Schloss, Privatbesitz, nicht zu besichtigen
Touristische Infrastruktur Das Schloss ist in Privatbesitz und nicht zu besichtigen.
Gasthäuser GH Braml in Vestenthal.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 152
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 125 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 104 ff.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 201
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 674 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 II, F 61
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.W.W., Nr. 112
Luftbild des Schlosses von N (2006) - © Gabriele Scharrer-Liška
Luftbild des Schlosses von N (2006)
© Gabriele Scharrer-Liška
Stich von G. M. Vischer (1672) - © Georg Matthäus Vischer
Stich von G. M. Vischer (1672)
© Georg Matthäus Vischer