Hauptburgenname
Weyerhof
ID
1339
Objekt
fraglicher Sitz
Adresse
A-3263 Randegg (ehem. 27)
KG
Randegg
OG/MG/SG
Randegg
VB
Scheibbs
BMN34 rechts
648502
BMN34 hoch
320244
UTM 33N rechts
497905.94
UTM 33N hoch
5317710.23
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte
1316 und 1317 erscheint „Wulfingo de Randek auf dem Hof" als Lehensträger des Bischofs v. Freising (FRA II/36, S. 61, 501). Es ist nicht klar zu entscheiden, ob er jener Lehensmann der Alheid v. Reinsberg ist, der die Burg Randegg (s. d.) 1294 vom Freisinger Bf. zu Lehen bekam, oder (eher) dessen gleichnamiger Sohn. Kenntnis über den „hof ze nachist leit vor der purch vnd vor dem house ze Randekk" ist vor allem aus der 1333 erfolgten Aufgabe der Anteile zu gewinnen (FRA II/35, Nr. 615 und 621). Daraus geht hervor, dass den Hof bereits Wulfing (II.) v. Randeck und sein vor 1327 verstorbener Bruder Dietrich zu Lehen hatten, je ein Viertel von Otto und seinen Vettern Sifrid und Rudolf v. Zinzendorf und von Ott dem Trauner. Die „vrouw ze Randegg und ir chinde", die 1330 einen nicht näher bezeichneten Hof von den Zinzendorfern innehatten, war vermutl. die Witwe Dietrichs v. Randegg (FRA II/35, Nr. 599). Das lässt auf einen sozialen Abstieg der Randegger und den Verlust der Burg (nach dem Tod Dietrichs?) schließen. Die Söhne Dietrichs sind 1335 zuletzt auf dem Hof sitzend genannt (FRA II/35, Nr. 644). Umbauarbeiten erfolgten 1767 unter dem damaligen Besitzer G. Pflügl. Bis 1845 ist Michael Pflügl Eigentümer. Heute ist der Weyerhof im Eigentum von Paul und Aloisia Kloimüller.
Text
M.K., G.R.
Lage/Baubeschreibung
Der „Weyerhof", Randegg Nr. 27, liegt am nördl. Ortsausgang direkt an der Kreuzung der Ortsdurchfahrt mit der von Wieselburg kommenden Straße. Unmittelbar nördl. liegt der Burghügel von Randegg. Das Anwesen, ein stattlicher, 2-gesch. Vierseithof, richtet seine östl. Zugangsseite zur Straße. Die monumentale Front wird zentral von der stichkappengewölbten Einfahrt durchbrochen, oberhalb des steingerahmten Portals ist die Aufschrift „995 Wayhof 1954" angebracht. Die 2. Jahreszahl erinnert an eine etwas zurückliegende Renovierung des Baus, der verm. kaum über das 19. Jh. zurückreichen dürfte. In der Zwischenzeit erfolgten jedoch weitere Modernisierungen und der Neubau der Wirtschaftstrakte. Nach Pöchhacker weist der Name auf eine ehem. „Befestigung" durch einen Weiher bzw. Teich. Während sich diese durch keinerlei topographische Befunde nachweisen lässt, entzieht sich auch der Hof selbst einer näheren Beurteilung.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Bewohnter Privatbesitz.
Literatur
- Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 220 f.
- Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 1803
- Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 V und VII, R 78, W 278
- Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 296 f.
- Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 207