Bitte aktivieren Sie Javascript! Andernfalls kann es sein, dass Inhalte der Website nicht richtig angezeigt werden.

Hauptburgenname Heiligenberg
ID 138
weitere Burgennamen Heiliger Berg, Hautzendorf
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Hautzendorf
OG/MG/SG Kreuttal
VB Mistelbach
BMN34 rechts 762425
BMN34 hoch 369355
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte E. d. 12. Jhs. erscheint Perthold I., ca. 1258–1268 Perthold II. "de Heilinginperge". Eine Passauer Urkunde nennt 1299 das "castellum in Hailigenperig". 1358 trägt "Jörg der Maer" sein Eigen, den "halben Turm und den halben Burgstall" dem Landesfürsten auf und nimmt es nun zu Lehen. 1380 erscheint die "veste zu dem Heiligenperg", 1383 übergibt Ulrich der Helphant die Hälfte dieser "Passauer Lehensfeste" seiner Gattin. Die 2. Hälfte dürfte landesfürstliches Lehen sein, wie aus Nachrichten 1380 und 1388 zu erschließen ist. Stephan der Missingdorfer verzichtet 1414 auf seinen Erbanspruch an der ganzen Burg. 1494 gelangen die Liechtensteiner in den tlw. Besitz des Lehens. 1523 erscheinen "vesst, kirchen..." noch bestehend, 1530 ist jedoch ein "öder zwebrochen sitz" verzeichnet. 1536 fällt der "öde Sitz" zum Heiligenberg an die Gfn. Nagroll. 1552 ist die Siedlung bereits von Wald bedeckt, 1571 nennt – so Neugebauer – ein Dokument die verfallene Burg, von der nur noch einige Mauern vorhanden sind. Der Besitz gelangt 1587 von Adam Geyer an die Herberstein. 1596 wird die "oede Feste" genannt, 1597 wird von der "vesste, derzeit in ainem teich, die meisten Äcker mit streiß und gehülcz" verwachsen, berichtet. Noch 1629 werden die Passauer Anteile an Johann Ruprecht v. Hagenmüller verliehen.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Der Heiligenberg liegt 1,4 km nördl. von Hautzendorf im äußersten NO des Gemeindegebietes der OG Kreuttal. Die aus der sog. "Hochleithen" westl. vorspringende Höhe bildet hier den orographisch linken Talhang des Hautzendorfer Baches. Die Höhe ist mit der Kote 220 und einer Kirchensignatur auf der ÖK 50/Blatt 41 ausgewiesen. Bei Büttner/Madritsch ist die Höhe irrtümlich der OG Hochleithen zugewiesen, sowohl Amtskalender als auch ÖK zeigen die Zugehörigkeit zur KG Hautzendorf, OG Kreuttal. Der Heiligenberg trägt heute die von einer Kirchhofmauer umschlossene Wallfahrtskirche St. Lambert, ein Barockbau des späten 17. Jhs. Der hochmittelalterliche Sitz ist heute abgekommen, jedoch wohl im Umfeld des Heiligenberges zu lokalisieren, wie auch Neugebauer, der auf der Höhe jedoch keinerlei Reste einer Befestigung erkannte, vermutete. Mehrere urk. Nachrichten des 16. Jhs. lassen die (verfallene) Burg innerhalb eines ehem. Teiches, folglich wohl in Tallage lokalisieren. So erscheinen 1555 öde Äcker, die ehem. "...zu dem öden Schlosse im Teicht gelegen..." gehörten. Am Fuß des Berges ist nach Büttner/Madritsch auch die ehem. Siedlung zu lokalisieren. Sichere Hinweise auf den tatsächlichen Standort des Sitzes könnten nur über entsprechende Untersuchungen gewonnen werden.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 117
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 236 f.
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 100 f.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1182
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 VIII, H 219
  • Johannes-Wolfgang Neugebauer, Wehranlagen, Wallburgen, Herrensitze sowie sonstige Befestigungen und Grabhügel der Urzeit, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit im pol. Bezirk Mistelbach. Veröffentlichungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte XI–XII, Wien 1979, Nr. 23