Bitte aktivieren Sie Javascript! Andernfalls kann es sein, dass Inhalte der Website nicht richtig angezeigt werden.

Hauptburgenname Würnitz
ID 1382
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Würnitz
OG/MG/SG Harmannsdorf
VB Korneuburg
BMN34 rechts 757030
BMN34 hoch 365740
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Genannte nach Würnitz sind seit der 1. H. d. 12. Jhs. nachgewiesen. Perhtold II. ist 1190 mit Hzg. Leopold V. Teilnehmer am Kreuzzug. Weitere Würnitzer sind bis in das 1. V. d. 13. Jhs. nachweisbar. Örtlicher Besitz der Lengenbacher fällt 1236 an die Babenberger. 1265 vermacht Heinrich I. von Liechtenstein die Burg in Würnitz testamentarisch seinen Kindern aus 2. Ehe. 1380 von den Rehbergern an den Landschreiber v. Tulln, zuletzt an das Nonnenkloster Tulln. 1418 werden die Floyt vom Landesfürsten mit dem Dorfgericht belehnt. Ab der M. d. 15. Jhs. sind die Neudegger Lehensträger. 1490 gelangt das Schloss im Kaufweg von Bernhard Krottendorfer an den böhmischen Adeligen Johann Miroscha. 1505 kommt das 1/2 Gut an den Ritter Pagipacken v. Dube. 1510 wird schon das gebrochene Schloss genannt. Wolfgang v. Wildegg verkauft 1529 die Veste Würnitz dem Hans Wolfauer. 1555 gehört Alexander Martin, ab 1570 den Gfn. v. Hardegg das Schloss. Vorübergehender Besitz durch die Herberstein dürfte wieder rückgängig gemacht worden sein. 1623 sind die Meggau und Weber, ab 1665 die Fam. Pinelly, im 18. Jh. die Werner, Schwingheim, Managetta und Rumfeld Schlossherren. 1807 kommt es an Johann v. Schweiger, 1810 an Nako v. St. Niklas und Gregor Pappaffy, 1813 an Franz v. Heintl. 1880 wird das Schloss fast vollständig abgetragen.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Das Dorf Würnitz liegt 5,6 km nordöstl. von Harmannsdorf. Das Schloss, der vermutliche Nachfolgebau des abgekommenen mittelalterlichen Sitzes, wurde 1880 bis auf wenige Bauteile von Nebentrakten abgetragen. Nach Büttner/Madritsch wären heute Reste von unbedeutenden Nebengebäuden erhalten, deren Mischmauerwerk eine Entstehung im Mittelalter vermuten ließe. Abgesehen von diesem Widerspruch – Mischmauerwerk legt neuzeitliche Bauphasen nahe – konnte anlässlich einer Überprüfung vor Ort der genannte Bau nicht mit Sicherheit identifiziert werden. Unweit des Ortszentrums zweigt von der Ortsstraße nach O die "Schloßstraße" ab, die zu einem erhöht am Waldrand gelegenen Teich, dem "Waldteich" führt. Von der Schloßstraße zweigt nördl. die "Gutshofstraße" ab, an deren Beginn ein restaurierter Altbau, das Haus Würnitz Nr. 2, liegt. Auf der Admin.Karte NÖ/Blatt 41 sowie am Franziszeischen Kataster ist dieser Gutshof noch als markanter Vierkanthof ausgezeichnet und knapp südöstlich davon das Schloss als ein nach Osten offener Dreiflügelbau dargestellt. Die Vischer-Ansicht von 1672 zeigt ein großes Wasserschloss mit wasserführendem Graben, eine Situation, für die das mäßig gegen den Ort fallende Gelände nur bedingt geeignet erscheint. Die heute durch einen Damm gebildete Teichanlage stellt den letzten Überrest der ehem. Garten- und Parkanlagen an, welche östlich das Schloss umgaben.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 185 f.
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 82 f.
  • Heinz Dopsch, Liechtenstein – Herkunft und Aufstieg eines Fürstenhauses. In: Arthur Brunhart (Hg.), Bausteine zur liechtensteinischen Geschichte. Studien und studentische Forschungsbeiträge 2: Neuzeit: Land und Leute. Zürich 1999, 7–66, 32
  • Heinrich Uhlirz, Orte des Gerichtsbezirkes Korneuburg. In: Karl Keck (Red.), Heimatbuch des politischen Bezirkes Korneuburg (Gerichtsbezirk Korneuburg und Stockerau) 1 (hg. v. Bezirksschulrat Korneuburg), Korneuburg 1957, 219–376, 368 ff.
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.U.M.B., Nr. 92
Würnitz. Vischer-Stich des Schlosses von 1672. - © Georg Matthäus Vischer
Würnitz. Vischer-Stich des Schlosses von 1672.
© Georg Matthäus Vischer