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Hauptburgenname Zaucha
ID 1389
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Hartlmühl
OG/MG/SG Weistrach
VB Amstetten
BMN34 rechts 543726
BMN34 hoch 327051
UTM 33N rechts 469501.4
UTM 33N hoch 5324725.12
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt In St. Johann in Engstetten östl. zum Weiler Zauchermayrhäuser abzweigen. Nach ca. 1,7 km zweigt die Zufahrt zum Hof „Bergmayr“ ab, wo unmittelbar nach der Bachübersetzung links der Burgstall liegt.
Geschichte Hier bestand (nach Büttner) seit etwa 1120 ein Sitz, Lehen der Bischöfe v. Bamberg. Die Zaucher sind zwischen 1160 und ca. 1400 urk. nachweisbar. Die Nennungen verdichten sich ab M. d. 13. Jhs., so erscheinen zunächst "Heinricus (und) Otto de Zucha", später Konrad, Ludwig und Ruger. Der vielfach testierende Ruger taucht oftmals im Gefolge der Kuenringer auf. Die Fam. selbst ist bis weit in das 15. Jh. hinein in den Quellen verfolgbar, wobei auch eine breite Besitzstreuung festzustellen ist. Schon während des 13. Jhs. könnte der Sitz verödet sein (Schwammenhöfer), in jener Zeit sind die Zaucher mglw. auf den 0,9 km nördl. gelegenen "Zauchahof" übersiedelt. Die ehem. Wasserburg soll später nur mehr als "Vorburck" oder "Vorbach" bezeichnet worden sein, allerdings liegt der Weiler „Vorbach“ lt. Admin.Karte NÖ/Blatt 69 ca. 1 km ostsüdöstl. des Burgstalls. 1420 gelangt das Lehen an Andreas Herleinsperger, 1446 kommt der "Sicz Zawcha" an seinen Neffen Dankwart. Im 18. Jh. ist hier die Fam. Gudenus begütert, 1838 ist Zaucha Teil der Hft. Rohrbach.
Text G.R., T.K.
Lage/Baubeschreibung Büttner rekonstruiert den "verschwundenen" Sitz im Bereich des Hofes "Zauch(a)mayr", "Zauchhof". Der auf der ÖK 50/Blatt 52 namentlich ausgewiesene Hof bzw. Weiler liegt 3,7 km südsüdöstl. von Haag in der KG Holzleiten, im äußersten S der OG Haag. Schwammenhöfer konnte jedoch den Burgstall der Burg nachweisen, der ca. 2,2 km nordnordöstl. von Weistrach in einer versumpften Niederung des Zauchabaches knapp nördl. des Hofes "Bergmayr" liegt. Diese Stelle ist jedoch bereits dem Gebiet der KG Hartlmühl, OG Weistrach zuzuordnen. Die fälschliche Lokalisierung Büttners beim "Zauchhof" ist verständlich, denn dieser liegt nur 0,9 km nordnordwestl. der Burgstelle und bereits das HONB bringt ihn mit den Nennungen nach Zaucha in Zusammenhang. Auch der unmittelbar der Burgstelle nordöstl. benachbarte, am gegenüberliegenden Ufer des Zauchabaches gelegene Weiler Zauchermayrhäuser gehört bereits zur OG Weistrach. Die Anmerkung Büttners, der durch die Nennung von 1420 ("Vorburck") ein ehem. Vorwerk rekonstruiert, das sich "... 10 Min. von der Burg entfernt ..." befände, regt die Vermutung an, er habe hier den eigentlichen Burgstall beschrieben. Diese nunmehr als großteils verlandete Insel lokalisierte Wallanlage ist trotz ihrer geringen Höhenamplitude auffallend konsequent ausgeführt. Das ovale, kaum erhabene Kernwerk von etwa 18 m Durchmesser wird von einem 6 m breiten Graben umgeben, der stark versumpft ist. Es folgt ein ebenfalls konzentrischer breiter Wall, der heute lediglich 30 cm hoch ist. Um ihn fließt halbkreisförmig der Zauchabach. Geländeunebenheiten und fehlender Bewuchs lassen hier einen weiteren umlaufenden Graben rekonstruieren. Um diesen haben sich kaum erhabene Reste eines weiteren breiten Walls erhalten, die wohl wiederum von einem Grabensystem umgeben waren. Damit lässt sich ein Kernwerk mit doppelter Umwallung bzw. 3-fachem Wassergraben erschließen. Der Gesamtdurchmesser der Wälle wird von Schwammenhöfer mit 70 m angegeben, was für das kleine Kernplateau bemerkenswert ist.
Text G.R., P.S.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Erdwerk, frei begehbar.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 149
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 367 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 102
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 VII, W 203, Z 14, Z 15
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale II. Viertel ober dem Wienerwald. Wien o. J. (1988), Nr. 46
  • Herwig Weigl, Materialien zur Geschichte des rittermäßigen Adels im südwestlichen Österreich unter der Enns im 13. und 14. Jahrhundert. Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 26, Wien 1991, 181 ff.
Luftbild von N (2006) - © Gabriele Scharrer-Liška
Luftbild von N (2006)
© Gabriele Scharrer-Liška