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Hauptburgenname Zinsenhof
ID 1398
weitere Burgennamen Zinzenhof
Objekt Schloss, stark umgebaut
Adresse A-3244 Zinsenhof 7
KG Zwerbach
OG/MG/SG Ruprechtshofen
VB Melk
BMN34 rechts 669990
BMN34 hoch 334970
UTM 33N rechts 519125
UTM 33N hoch 5332798.48
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Hier könnte der ehem. Stammsitz der Zinzendorfer gelegen sein, die 1265 mit Marquard v. Zinzendorf urk. nachweisbar sind (Büttner). Bereits 1212/17 ist ein "Ditricus de Zinzendorf" im Gefolge der Ita v. Plain dokumentiert (SUB III, Nr. 593). Jüngere Forschungen (u. a. von Weigl und Pöchhacker) lokalisieren den Stammsitz in Zinzendorf (OG Wang, s. d.), wo die Höfe "Groß-" und "Kleinzinzendorf" liegen. Nach Büttner wird hier 1317 "Otte am Zinzenhof" mit seinem Bruder Dietmar genannt. 1332 veräußert Heinrich der Czinzendorfer den "Czinczenhof" an das Stift Lilienfeld. Um 1780 ist der Zinzenhof gemeinsam mit Zwerbach im Besitz des Friedrich Frh. von der Trenk und Teil der Hft. Zwerbach. 1829 erwirbt K. Franz I. den Besitz, 1909 gelangt er an den kaisl. Patrimonialfonds und schließlich 1919 in das Eigentum der Republik Österreich. Heute ist hier eine Gemüsebau-Versuchsanlage der Höheren Bundes-, Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Wien-Schönbrunn eingerichtet.
Text M.K., G.R.
Lage/Baubeschreibung Die Reste des ehem. Schlosses liegen 2,1 km nordwestl. von Ruprechtshofen in der Senke des Zwerbachs, unmittelbar vor seiner Einmündung in die Melk. Die heutige, als Wirtschafts- und Verwaltungsbau der Gemüsebau-Versuchsanlage Zinsenhof genutzte Anlage geht wohl auf den ehem. Meierhof des Schlosses zurück. Das Schloss selbst ist abgetragen. Erhalten blieb ein 1-gesch., 3-flügeliger Bau mit Walmdächern, der einen gegen O offenen Hof umgibt. Der N-Trakt springt etwas gegen W vor, von hier erschließen 2 parallel angelegte Einfahrten den Hof. Die gelb-weiß gefärbelten Trakte präsentieren sich gegenwärtig stark modernisiert und zweckentsprechend ausgestattet. Teile davon sind verm. rezente Neubauten. Lediglich der N-Trakt, der sich 2006 im Umbau befand, ließ ein durch überwiegenden Ziegelanteil geprägtes Mischmauerwerk erkennen, die relativ geringen Mauerstärken lassen jedoch kaum einen vor das 18. Jh. zurückgehenden Bau erwarten. Hinweise auf einst vorhandene Grabenanlagen sind im stark überformten und für Gartenanlagen genutzten Gelände nicht vorhanden.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Stark modernisierter Restbau, bedingt zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 138
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 231 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Araburg und Gresten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/3 (Birken-Reihe), Wien 1975, 98
  • Gerhard Floßmann, Der Bezirk Melk – Herzstück Niederösterreichs. Band II einer Bezirkskunde. Melk 1994, 127 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 VII und VIII, Z 63, Z 64
  • Herbert Pöchhacker, Burgen im Bezirk Melk. Ungedrucktes Manuskript. Scheibbs o. J. (1990)