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Hauptburgenname Ameishaufen
ID 1542
weitere Burgennamen Stefansberg, Türkenschanze
Objekt fraglicher Sitz
KG Hochrieß
OG/MG/SG Purgstall an der Erlauf
VB Scheibbs
BMN34 rechts 662936
BMN34 hoch 326940
UTM 33N rechts 512214.54
UTM 33N hoch 5324651.45
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Alram Reickersdorfer, Bgf. zu Rottenhaus, übergibt 1335 eine Hofstatt „an Sand Stephansperig pey Purchstal" (Purgstall an der Erlauf) dem Kloster Baumgartenberg (OÖUB VI, Nr. 169). „Stefansperg" ist 1587/93 noch im Verzeichnis der Fluchtorte genannt.
Text M.K., G.R.
Lage/Baubeschreibung Unter Ameishaufen, dem Namen einer Rotte 2,8 km nordöstl. von Purgstall an der Erlauf, beschreibt Büttner ein ehem. Erdwerk bzw. eine ehem. Wallanlage, die nach der Darstellung kaum mit einem mittelalterlichen Sitz in Verbindung zu bringen ist. Die im Volksmund als „Türkenschanze" bezeichnete Anlage lag – sie wurde in der Zwischenzeit komplett zerstört – knapp westl. des Hofes „Stefansberg", Ameishaufen Nr. 7, auf einer Höhe nordöstl. der Rotte Petzelsdorf. Nach Büttner sagt der Name „Türkenschanze" nichts über Zeitstellung und Funktion der Anlage aus, Pöchhacker reiht sie unter die historisch unbelegten Schanzen. Büttner verweist neben der aus den urk. Belegen erschließbaren Stephanskirche auch auf eine ehem. Martinskirche, die angeblich auf einer „hausbergähnlichen Anlage" nahe des Hofes „Wiesbauer" stand. Die Martinskirche (auch „Mertenkirche") wurde 1990 durch das BDA ergraben, sie stand etwa 3,4 km nordnordöstl. von Purgstall in der Rotte Unternberg, unmittelbar südöstl. des Hofes „Wiesbauer", Unternberg Nr. 2. Die Lagestelle ist eine über dem breiten Talboden der Erlauf situierte kleine Hangterrasse, die kaum die Form eines Hausbergs besitzt. Nach Zotti besaß die kleine Kirche einen „6/12-Schluss", Pöchhacker zeichnet hingegen einen kleinen Apsidensaal mit 11 x 6 m großem Langhaus. Heute sind keine Mauerreste mehr sichtbar, an der Stelle wurde 1993/94 eine kleine Kapelle errichtet. Topographische Hinweise auf einen Sitz sind auch hier nicht vorhanden. Aufgrund der Entfernung beider Örtlichkeiten zueinander muss ein Bezug zudem ausgeschlossen werden.
Text G.R.
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 207
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Araburg und Gresten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/3 (Birken-Reihe), Wien 1975, 144
  • Rudolf Büttner, Die Wehrorganisation der frühen Babenbergerzeit im Einzelhofgebiet der Bezirke Melk und Scheibbs. Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich N. F. 42 (Babenberger-Forschungen), Wien 1976, 26–37, 34
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 III, H 363
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 28
  • Herbert Pöchhacker, Auf den Spuren der verschwundenen Schlösser und Kirchen unserer Heimat. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1980/3 ff., 1982/7, 25 ff.
  • Alois M. Wolfram, Die Wehr- und Schloßbauten des Bezirkes Scheibbs. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1965/6 ff., 1968/1, 3 f.
  • Wilhelm Zotti, Abgekommene Kirchen im Viertel ober dem Wienerwald (Mostviertel). Beiträge zur Kirchengeschichte Niederösterreichs 12 (= Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 29), St. Pölten 2004, 56 ff.