Bitte aktivieren Sie Javascript! Andernfalls kann es sein, dass Inhalte der Website nicht richtig angezeigt werden.

Hauptburgenname Kammersdorf
ID 1594
Objekt nicht lokalisierter Sitz
KG Kammersdorf
OG/MG/SG Nappersdorf-Kammersdorf
VB Hollabrunn
BMN34 rechts 743279
BMN34 hoch 387707
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Kammersdorf ist erstmals 1252 urk. nachweisbar. Als Grundherren erscheinen hier zunächst die Hrn. v. Seefeld. Im Streit um die Ausgliederung der Pfarre Kammerbach zwischen dem Abt der Wiener Schotten und Heinrich v. Seelfeld wir in dessen Gefolge 1261 ein "Ulricus de Chomatsdorf" genannt. 1289 überlässt er seinem ritterlichen Gefolgsmann Prunrich von Eisenberg und dessen Kindern Lehen mit namentlich genannten Holden in Kammersdorf. Nach Weigl (HONB) erscheinen auch 1294 sowie 1313 Genannte "de Chomestorf", "de Chomorsdorf". Nachfolger der Seefelder sind die Kuenringer, die zwischen 1323/28 weiteren Besitz erwerben. Besitz der Wallseer geht auf ein Erbe der frühzeitig hier auftretenden Hrn. v. Falkenberg zurück. Durch die in Kammersdorf begüterte Mistelbacher Linie der Falkenberger erben die Liechtensteiner entsprechenden Besitz, der bis zur Grundentlastung in deren Händen bleibt. Die Ortsobrigkeit ist während des 14. Jhs. in den Händen der Kuenringer, die bis zum Erlöschen der Familie 1594 hier präsent sind. 1328 erwerben die Kuenringer von den Hrn. v. Kaja einen Freihof, auf den vermutlich 1473 Christian der Felser ansässig ist und wo Margarete v. Kuenring 1541 ihr Testament ausstellt. Seit 1430 ist ein von den Liechtensteinern zu Lehen vergebener "Edelsitz Kammersdorf" nachweisbar, der 1458 auch als "Rachenhof" genannt wird und mit einem Graben umgeben war. 1430 sitzt hier die Fam. Radler, die jedoch vor 1450 absiedelt. Der Hof wird noch 1486 erwähnt, im 16. Jh. gehört dieser Besitz zur Hft. Kirchstetten, 1691 erwerben ihn die Gfn. v. Hardegg.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Weder der Sitz des Hochmittelalters, noch seine spätmittelalterlichen Nachfolgebauten sind heute erhalten. Auf den "Freihof Kammersdorf" der Liechtensteiner weist mglw. die ehem. Stelle des Meierhofes hin, auf der später ein Gasthof (Kammersdorf Nr. 48) errichtet wurde.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 123
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 290 f.
  • Walter Johann Fittner, Marktgemeinde Nappersdorf-Kammersdorf. In: Ernst Bezemek, Willibald Rosner (Hg.), Vergangenheit und Gegenwart. Der Bezirk Hollabrunn und seine Gemeinden. Hollabrunn 1993, 781–793, 786 ff.
  • Paul A. Herold, Die Herren von Seefeld-Feldsberg. Geschichte eines (nieder-)österreichischen Adelsgeschlechtes im Mittelalter. Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 27, St. Pölten 2000, 110
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 III, K 46
  • Maximilian Weltin (unter Mitarbeit von Dagmar Weltin, Günter Marian, Christina Mochty-Weltin), Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs. Die Urkunden des Niederösterreichischen Landesarchivs 1109–1314. Niederösterreichisches Urkundenbuch Vorausband. St. Pölten 2004, 219