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Hauptburgenname Allhartsberg
ID 17
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Allhartsberg
OG/MG/SG Allhartsberg
VB Amstetten
BMN34 rechts 558723
BMN34 hoch 321947
UTM 33N rechts 484376.67
UTM 33N hoch 5319300.71
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Mit "Engilbolt de Adelhardesberge" 1122/47 nennt sich bei der ersten Überlieferung ritterlicher Adel nach dem Ort. Zwischen 1180 und 1214 erscheinen mehrere Personen "von Allhartsberg" (Herrand, Benedicta, Ortolf und Dietrich). Eine um 1170 datierte Schenkung eines landesfürstlich-babenbergischen Ministerialen "Maganus de Starchenberg" sowie eine weitere seines Neffen Adilbertus „iuxta Adilhartisperge ad Starchenberch“ (StUB I, 536) weisen mglw. auf einen zweiten Sitz im Raum Allhartsberg hin, wobei die überlieferte Erlaubnis des Edelfreien Marchward von Url diese Lokalisierung stützt. Die bisherige Forschung verortet diese Urkunden hingegen bei der Burg Starhemberg, VB Wiener Neustadt. Zwischen 1256 und 1339 sind die Preuhaven von Steyr Burgherren, auch als „Preuhaven de Alhartsperge“ genannt. Die Burg selbst wird um 1277 ausdrücklich als "castrum in Alhartsperge" bezeichnet, als Konrad v. Sommerau von Bgf. Friedrich v. Nürnberg gemahnt wird, weitere Schädigungen der Burg zu unterlassen. Ab 1666 sind die Gfn. v. Lamberg Grundbesitzer.
Text M.K., T.K., G.R.
Lage/Baubeschreibung Am Steilufer der Ybbs, nahe der Rotte mit dem bezeichnenden Namen Purgstall, etwa 2 km westsüdwestl. von Allhartsberg, erhebt sich ein rechteckiger Geländesporn, der durch einen 4 m hohen Wall vom Hochland abgeschnitten wird. Schad´n vermutete hier einen Hausberg, der aufgrund der Bezeichnung "Türkenhügel" noch in der Neuzeit benutzt worden sein könnte. Archäologische Ausgrabungen der Universität Wien durch Margarete Kaus und Otto H. Urban erbrachten jedoch nur bronzezeitliche Funde, eine Benutzung im Mittelalter ist daher unwahrscheinlich. Der Bereich der Burg ist wohl in der Nähe der Pfarrkirche von Allhartsberg zu suchen. Sie steht auf einem weithin sichtbaren, auf 3 Seiten steil abfallenden Geländesporn, dessen breiter Hügelgrat von der Siedlung besetzt ist. Da weitere topographische Hinweise fehlen, gilt die Burg von Allhartsberg heute als abgekommen. Gleiches gilt für die wohl im Raum Allhartsberg zu suchende Burg „Starchemberg“, welche im späten 12. Jh. urk. fassbar wird.
Text T.K., P.S.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 54
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 120
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 25 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 I und VIII, A 112, A21a
  • Margarete Kaus, Otto H. Urban, "Türkenschanze", Allhartsberg – eine frühbronzezeitliche Abschnittsbefestigung der Böheimkirchner Gruppe im Ybbstal, Niederösterreich. Archaeologia Austriaca 70, Wien 1986, 247–261
  • Anton Pontesegger, Chronik der Marktgemeinde Allhartsberg. Streiflichter aus der Geschichte der Gemeinde und aus dem Leben ihrer Bewohner. Allhartsberg 2004, 40 ff.
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 111
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale II. Viertel ober dem Wienerwald. Wien o. J. (1988), Nr. 4