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Hauptburgenname Selbitz
ID 1713
Objekt nicht lokalisierter Sitz
KG Selbitz
OG/MG/SG Rappottenstein
VB Zwettl
BMN34 rechts 0
BMN34 hoch 0
UTM 33N rechts 503200
UTM 33N hoch 5376639
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Die Geschichte der Hft. Selbitz im Mittelalter steht in engem Zusammenhang mit den Hrn. v. Eggendorf am Walde. Als prominentestes Mitglied kann der um 1141/67 fassbare Warmunt v. Eggendorf gelten, ein Ministeriale Hzg. Heinrichs II. Warmunts Bruder Rudwin hatte einen Sohn namens Gebhard, der bei seinen frühesten Nennungen (um 1149/58) immer mit seinem Vater und seinem Onkel Warmunt auftritt. Anfangs noch ohne Prädikat erwähnt, ist Gebhard v. Eggendorf offensichtlich mit dem 1164 belegten Gebhard v. Selbitz identisch, der unmittelbar hinter Warmunt v. Eggendorf eine Handlung desselben bezeugt. Die Annahme der Identität wird durch die namentliche Übereinstimmung der übrigen Familienmitglieder bekräftigt. Nach Gebhard v. Selbitz, der mit diesem Prädikat im Zeitraum um 1156/76 fassbar ist, sind um 1185/92 mit Rapoto und Alber noch zwei weitere Selbitzer in den Klosterneuburger Traditionen belegt, deren Namen ebenfalls bei den Eggendorfern ihre Entsprechung haben. So ist um 1180 zweimal ein Alber v. Eggendorf belegt, während um 1177/94 auch ein Rapoto v. Eggendorf genannt wird, von dem wiederum ein Hartmut v. Stockerau als Bruder bezeugt ist.
Text E.K.
Lage/Baubeschreibung Selbitz liegt 3,6 km nordwestl. von Rappottenstein. Als adäquate Wehranlage für diese ldfl. Ministerialensippe kommt die ehem. Burg auf der Burgleiten (s. d.) südwestl. von Selbitz in Betracht, auch wenn die Entfernung des Burgstalls zur heutigen Siedlung mit 2,4 km relativ hoch ist und sich diese Anlage in der KG Lembach, nicht in der KG Selbitz befindet. Für eine Identifizierung spricht vor allem die annähernd gleiche Laufzeit der Baugeschichte der namenlosen Burg auf der Burgleiten und des Überlieferungsbefunds der Hrn. v. Selbitz-Eggendorf.
Text E.K., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Österreich, bearb. v. Oskar v. Mitis, Heinrich Fichtenau, Erich Zöllner I: Die Siegelurkunden der Babenberger bis 1215. Wien 1950, Nr. 22
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 418 f.
  • Maximilian Fischer, Codex Traditionum Ecclesiae Collegiatae Claustroneoburgensis. Fontes Rerum Austriacarum II/4, Wien 1851, Nr. 259, 382, 518, 533, 537, 550
  • Adalbert Fuchs (Bearb.), Die Traditionsbücher des Stiftes Göttweig. Fontes Rerum Austriacarum II/69, Wien 1931, Nr. 345, 352
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 VI, S 293
  • Edgar Krausen (Hg.), Die Urkunden des Klosters Raitenhaslach 1034–1350. Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte N. F. 17/1, München 1959, Nr. 2 b
  • Bernardus Linck, Annales Austrio-Clara-Vallenses seu fundationis monasterii Clarae-Vallis Austriae, vulgo Zwettl, Ordinis cisterciensis initum et progressus. Wien 1723 1, 183