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Hauptburgenname Glaubendorf
ID 1735
Objekt nicht lokalisierter Sitz
KG Glaubendorf
OG/MG/SG Heldenberg
VB Hollabrunn
BMN34 rechts 721003
BMN34 hoch 374576
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Um 1130 schenkt ein "nobilis homo Otto de Claubendorff" 8 Hörige dem Stift Klosterneuburg, womit der erste Hinweis auf einen Adelssitz vorhanden ist. 1162/73 erscheint ein "Geroldus de Clubendof", um 1180/85 nennt eine Urkunde der Kuenringer "Hordunch de Chlubendorf". Das anfangs edelfreie Adelsgeschlecht begibt sich offenbar später in die Gefolgschaft der Kuenringer und dürfte A. d. 14. Jhs. ausgestorben sein. Bereits E. d. 13. Jhs. sind andere Adelsfamilien in Glaubendorf begütert, so zunächst die Hagenberger, die Stadegger, die Kapellen, die Falkenberger und die Kuenringer. In der 1. H. d. 14. Jhs. sind die Radlbrunner in Glaubendorf nachweisbar. Während Klosterneuburg später nicht mehr begütert erscheint, ist Besitz verschiedener kirchlicher Grundherren belegt. Bis in das frühe 16. Jh. ist das Stift Zwettl maßgeblich begütert, daneben das Dominikanerinnenkloster Imbach und das von den Kapellen gegründete Kloster Pulgarn. Ab dem 14. Jh. ist landesfürstlicher Besitz fassbar, der an die Hofkircher, im 15. Jh. an die Neudegger, die Weihenberger, die Missingdorfer und die Schober verliehen ist. Die Hrn. v. Roggendorf erhalten den Anteil der Schober als freies Eigen, den sie allerdings 1487 an die Grabner auf Rosenburg verkaufen. Der Besitz der Hofkircher kommt 1588 an Georg Bayr, im Bereitungsbuch von 1590 sind die Bayr mit dem größten Grundbesitz ausgewiesen. Nachgereiht folgen die Neudegger und die Klöster Imbach und Pulgarn. Den Besitz der Bayr und Neudegger übernimmt 1618 Sebastian Hager, ab diesem Zeitpunkt ist Glaubendorf ein Amt der Hft. Wetzdorf.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Der Sitz der Glaubendorfer ist heute abgekommen und bislang als unlokalisiert einzuordnen. Ob eine topographische und auf die ehem. Herrschaftsstrukturen gründende Beziehung zur Pfarrkirche hergestellt werden kann, bleibt unklar. Die Pfarrkirche Hll. Philipp und Jakob liegt im westl., bergseitigen Teil des ehem., am sanft geneigten rechten Talhang der Schmida gelegenen Breitangerdorfes, wo sie von der – nach Dehio – noch mittelalterlichen Umfassungsmauer umgeben ist. Diese Angabe erscheint nach dem Vorhandensein von reinem Ziegelmauerwerk wohl als korrekturbedürftig. Die Kirche selbst ist ein neogot. Bau, der einen spätmittelalterlichen Chor und Turm integriert. Der Turm wird zumeist als "Wehrturm" angesprochen. Die gesamte Situation ist wegen der rezenten Überformung und Bebauung des Areals nunmehr kaum überprüfbar.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 196
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 271 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 II, G 147
  • Willibald Rosner, Gemeinde Heldenberg. In: Ernst Bezemek, Willibald Rosner (Hg.), Vergangenheit und Gegenwart. Der Bezirk Hollabrunn und seine Gemeinden. Hollabrunn 1993, 666–688, 666 ff., 686