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Hauptburgenname Dorf
ID 174
weitere Burgennamen Imhof
Objekt Schloss
Adresse A-4431 Dorf an der Enns 21
KG Dorf an der Enns
OG/MG/SG Haidershofen
VB Amstetten
BMN34 rechts 535470
BMN34 hoch 328582
UTM 33N rechts 461284.49
UTM 33N hoch 5326433.63
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Von der Landesstraße 42 (Haag–Steyr) bei Pernersdorf nach Dorf an der Enns abzweigen. Am südl. Ortsende liegt an der nach Haidershofen führenden Straße der große ummauerte Schlosspark.
Geschichte Im 3. D. d. 13. Jhs. ist (nach Büttner) Otto von der Erl Inhaber des Sitzes. Der 1313 genannte Friedrich der Pauzz v. Dorf wird von Büttner fälschlich hier angesiedelt und gehört nach Dorf, KG Kirnberg, OG St. Peter in der Au (s. d.) 1332 folgt die Fam. Kreßling. Durch die Ehen einer Kreßling gelangt Dorf an Johann Flußhardt, um 1600 an Ehrenreich Hohenegger. Später geht der Besitz an Wolf Wilhelm Pannicher v. Wolkersdorf und Georg Christoph v. Schallenberg über. Durch eine Wolkersdorf entsteht Teilbesitz der Fam. Haiden. 1640 gelangt Johann Jakob Kölnpöck in den mehrheitlichen Besitz des Schlosses, das in der Folge umgebaut wird. 1656 folgt Hans Ehrenreich Stettner, 1675 Hans Seifried Hagen, 1729 Gf. v. Walsegg und 1732 Frh. v. Hohenegg. Die weitere Besitzerreihe lautet: 1799 Fam. Imsland, 1825 die Wasenberger, um 1849 die Ritter v. Hinzberg, 1861 Pauline v. Lichtenfels, um 1879 Josef v. Werndl.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Das Schloss, Dorf an der Enns Nr. 21, liegt 2 km nordöstl. von Haidershofen im südöstl. Bereich des Ortes. Auf der ÖK 50/Blatt 51 ist es als "Schloss Imhof" ausgewiesen. Die barock geprägte Anlage erhebt sich im örtlich durch Mäandrierung sehr breiten Ennstal, direkt am unteren Hangansatz einer weiten Hochebene. Dementsprechend wären potenzielle mittelalterliche Vorgänger wohl entweder direkt am Flussufer oder aber am spornähnlichen Gipfel zu suchen. Der heutige Bau präsentiert sich als großer, 3-gesch. Kasten um einen zentralen Arkadenhof und ist von weitläufigen verfallenen Wirtschaftstrakten sowie einem barocken Schlosspark umgeben. Der frühbarocke Kern zeichnet sich durch konsequente Kreuzgratgewölbe, eine gegenläufige Treppe sowie einen umlaufenden toskanischen Arkadenhof (heute durch ein Glasdach geschlossen) mit genuteten Pfeilern sowie gedrungenen Säulchen auf Rautenpostamenten aus. Wappenepitaphien der 1. H. des 17. Jhs. in der Kapelle sind wohl der Bauzeit zuzuordnen. Bei Vischer sind 1672 noch ein dominanter sowie ein kleinerer runder Eckturm zu sehen. Demnach könnte die Grundstruktur auf ein regional typisches spätgot. Kastell des 16. Jhs. mit entsprechenden Rundtürmen zurückgehen (vgl. Senftenegg, Karlsbach, Perwarth, Vestenthal). Auch an der Rückseite verrät die spärliche und unrythmische Durchfensterung ältere Substanz. Dementgegen zeigen sämtliche heute einsehbaren Mauern reine Ziegeltechnik. Im 18. Jh. erhielt der Bau seine spätbarocke Fassade. Aus dem 19. Jh. stammen kleinere Anbauten sowie die umfangreichen Wirtschaftstrakte, die mit repräsentativen Säulenhallen um weitere kleine Höfe gruppiert wurden, heute jedoch weitgehend dem Verfall preisgegeben sind.
Text P.S.
Touristische Infrastruktur Parkmöglichkeiten finden sich im Ort.
Gasthäuser GH Gangl, GH Schreiber, beide Dorf an der Enns
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 152
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 121 ff.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 102 ff.
  • Dehio Niederösterreich (hg. v. Bundesdenkmalamt sowie Institut für Österreichische Geschichtsforschung). Wien–München 1953, 40
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 671 ff.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 II und VIII, D 196
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.W.W., Nr. 17
  • Herwig Weigl, Materialien zur Geschichte des rittermäßigen Adels im südwestlichen Österreich unter der Enns im 13. und 14. Jahrhundert. Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 26, Wien 1991, 5
Stich von G. M. Vischer (1672) - © Georg Matthäus Vischer
Stich von G. M. Vischer (1672)
© Georg Matthäus Vischer
Schlossansicht von S (2006) - © Patrick Schicht
Schlossansicht von S (2006)
© Patrick Schicht