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Hauptburgenname Burgdorf*
ID 1794
weitere Burgennamen Purchdorf
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG (nicht feststellbar)
OG/MG/SG Sigmundsherberg
VB Horn
BMN34 rechts 0
BMN34 hoch 0
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Als erster Burgdorfer erscheint 1260 der rittermäßige Gefolgsmann der Gfn. von Hardegg Konrad. Ein Aufstieg der Fam. erfolgte unter seinen Söhnen Otto und Ulrich, die häufig an der Seite der Hardegger testierten und verm. einer Art Rat der Gfn. angehörten. 1294 und 1311 sind sie sogar als Teilnehmer von Hoftaidingen bezeugt. Ihr Besitz war um Burgdorf/Theras konzentriert, sie waren aber auch um Horn und in Grinzing begütert. Dass sich 1318 Otto in Zeugenlisten von Urk. der Schaunberger fand, deutet auf eine kurzfristige Bindung an diese mit den Hardeggern konkurrierende Fam. Otto trat am Ende seines Lebens in das Stift Zwettl ein (gest. nach 1327). In der nächsten Generation trat vor allem der dem Kern des Hardegger Gefolges angehörende Johann 1312 bis 1345 hervor. 1345 erscheint Marichart von Burgdorf, der seinen Sitz in Alberndorf hatte (Urk. StiA Geras). 1388 gingen nach dem Tode Johanns (II.) von Burgdorf seine Lehen der Hardegger an Peter den Laher über. Dies und das Fehlen weiterer Nennungen legen ein Aussterben der Burgdorfer nahe. Der Ort und Stammsitz der Fam. werden 1443 als öde bezeichnet.
Text R.Z.
Lage/Baubeschreibung Die Frage nach der Lage des Sitzes der Burgdorfer, die überaus häufig in den Quellen erscheinen, ist auch anlässlich der Neuauflage dieses Bandes noch nicht geklärt. Nach Granner wäre dieser im Tal der Pulkau, westl. der „Schwarzen Brücke“ bzw. westl der Therasburg zu suchen. Aus den Angaben („weiter westlich“ der genannten Örtlichkeiten) geht aber nicht hervor, ob es sich um eine lokalisierte Burgstelle oder eine überlieferte, nicht überprüfte Information handelt, was in Anbetracht des in Frage kommenden Gebietes keinen Erfolg bei Geländebegehungen verspricht. Eine nach Meinung des Autors in Frage kommende Burgstelle wäre die von Schad'n und Schwammenhöfer unter Sigmundsherberg (KG Sigmundsherberg, s.d.) abgehandelte namenlose Anlage, die 2,27 km westl. der „Schwarzen Brücke“ auf einem von der Pulkau umflossenen Sporn im NW des „Herrschaftswaldes“ liegt. Die spärlichen hma. Keramikfunde decken allerdings nicht mit die Zeitspanne, welche durch die Schriftquellen für den Sitz aufgespannt wird, ab. Die Entdeckung einer Ortswüstung südl. von Theras (KG Theras) durch St. Strutz im Jahr 2001, die ebenfalls als das verschollene Burgdorf vermutet wird, scheint diese Fragestellung noch zu komplizieren. Diese Siedlungsstelle liegt 5 km nordöstl. von Sigmundsherberg, bzw. 1,5 km südsüdöstl. von Theras am „Stockergraben“, nur 1,1 km westnordwestl. der Wallanlage Alteck (s. d.). Die an einem Altweg situierte Siedlung, welche bislang über Oberflächenfunde hma. bis sma. datiert, zeigt zwar Spuren von einer ehem. schwachen Umwehrung, es fehlen allerdings jegliche Hinweise auf einen burgartigen Adelssitz. Bis zur Klärung der Situation sollen diese quellenmäßig oder topographisch erschließbaren Sitze getrennt behandelt bleiben.
Text G.R., T.K.
Literatur
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 486
  • Roman Zehetmayer, Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363. Mit einer Einleitung zur Struktur der Grafschaft Hardegg im 14. Jahrhundert. Fontes Rerum Austriacarum III/15, Wien–Köln–Weimar 2001
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 45/2006, 741
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 42/2003, 772 f.
  • Alfred Granner, Die ehem. Herrschaft Neuneck im Landschaftsschutzgebiet Pulkautal. Österreichs Bindenschild 11/2, Retz 1979
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 I und VIII, B 574
  • Maximilian Weltin, Landesfürst und Adel – Österreichs Werden. In: Heinz Dopsch, Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Österreichische Geschichte 1122–1278 (hg. v. Herwig Wolfram), Wien 1999, 218–261
  • Wüstungsarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie. URL http://www.univie.ac.at/wuestungsforschung/archiv.htm (Kurt Bors, Stand: 2008), 1387,10
  • Roman Zehetmayer, Die Struktur der Herrschaft Hardegg im 14. Jh. Ungedruckte Staatsprüfungsarbeit Institut für Österreichische Geschichtsforschung Wien 1997, 51 ff.