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Hauptburgenname Altach*
ID 18
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Marchegg
OG/MG/SG Marchegg
VB Gänserndorf
BMN34 rechts 791802
BMN34 hoch 348895
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte 1187 erscheint der Edelfreie "Waldo de Alta", 1194/96 Rapot von Altan, der nach Mitt. v. Weltin mglw. mit Rapot v. Walterskirchen (FRA II/4, 192) zu identifizieren ist. Ein Konrad "de ordine liberorum" ist letztmals 1221 urk. nachweisbar. Die Siedlung wird angeblich um 1260 anlässlich der Gründung Marcheggs aufgegeben, doch nennt eine Melker Urkunde von 1334 noch den Namen.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Die von Schwammenhöfer durch Flurbegehung festgestellte, heute abgekommene Hausberganlage lag etwa 1 km westl. der Pfarrkirche von Marchegg bzw. 800 m westsüdwestl. des "Wienertores" von Marchegg, unmittelbar westl. der heutigen Straßenkreuzung an der Einmündung der von Oberweiden/Schönfeld kommenden Straße in die B 49. Als Flurname erscheint noch heute "Alteräcker". Der Berichterstatter konnte anlässlich seiner Begehungen noch einen rund 1 m hohen Erdkörper mit ca. 55 m Durchmesser beobachten, der im W die ehem. Grabensicherung erkennen ließ. Der Gesamtdurchmesser der Anlage dürfte ca. 80 m betragen haben. Teile der Anlage sind frühzeitig, im N mglw. durch die Regulierung des Mühlbaches, im S durch den Bau der Straße, abgekommen. Auffallend war die dichte Scherbenstreuung im Sitzbereich selbst, aber auch innerhalb eines 200 m Richtung W laufenden Areals. Das Fundmaterial datiert ins Hochmittelalter und verweist auf einen aus Sitz und Siedlung bestehenden Siedlungsbereich, wobei hier wohl das anlässlich der Gründung Marcheggs abgesiedelte Dorf Altach vermutet werden kann. Das Areal ist heute einheitlich beackert, eine flache Bodenwelle bezeichnet die Stelle des ehem. Hausberges. Die dargestellte Situation konnte durch einen Luftbildbefund bestätigt bzw. ergänzt werden. Die erkennbaren Befunde liegen auf einer schmalen Ackerparzelle, die von der Kreuzung rund 450 m weit nach W verläuft und im N von einer an den Mühlbach schließenden Grünparzelle, im S von der Straße begrenzt wird. Der ehem. Sitz ist durch den Verlauf seines polygonal geführten Berings gut zu erkennen. Außerhalb zeichnet sich die Verfärbung eines ehem. umlaufenden Grabenringes ab, die Außensicherungen wurden offensichtlich durch einen gemauerten äußeren Bering (im NO erkennbar) sowie durch einen vorwerkartigen Bereich im W ergänzt. Während der Sitz deutlich südl. des heutigen Mühlbaches und der anschließenden Grünparzelle lag, zerstörte die vorbeiführende Straße gut erkennbar die südl. Teile der Anlage. Das Dorf selbst besaß vermutl. eine 2-fache Umfassung aus Palisaden, was aus entsprechenden Strukturen am W-Ende der Parzelle geschlossen werden kann.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 273 ff.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser vom Marchfeld bis Falkenstein. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 13 (Birken-Reihe), Wien 1982, 78
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 I und VIII, A 121, A 123
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale III, Viertel unter dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 56/1
  • Wüstungsarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie. URL http://www.univie.ac.at/wuestungsforschung/archiv.htm (Kurt Bors, Stand: 2008), Nr. 51,10