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Hauptburgenname Baumgarten
ID 1803
Objekt fraglicher Sitz
KG Kornberg
OG/MG/SG Lichtenau im Waldviertel
VB Krems-Region
BMN34 rechts 0
BMN34 hoch 0
UTM 33N rechts 524599
UTM 33N hoch 5369964
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Ein Wilhelm v. Baumgarten erscheint 1297, 1298 und 1307 in insgesamt 4 Zwettler Urk. Danach setzen die Nennungen aus. Bereits der österr. Proviantmeister Georg (II.) Velderndorfer (1537–1584, begr. in der Pfk. Mautern) benennt sich nach Baumgarten zu. Mglw. hatte ihm den dortigen Hof seine Frau Martha zugebracht, eine Angehörige der in den niederösterr. Freiherrenstand aufgestiegenen Kremser Ratsfam. Karlinger. Sein Sohn Wolf Christoph Velderndorfer v. Wardein zu Baumgarten und Neutenstein, kaisl. Rat und niederösterr. Landrechtsbeisitzer, vormals als adeliger Hartschier und Leibgarde zu Ross fungierend, ist seit wenigstens 1570 Inhaber von Allentsgschwendt, wo er 1577 den gebürtigen kroatischen protestantischen Prediger Georg Treffer als Pfarrer aufnimmt. 1596 heiratet er in Wien Maria Hackl v. Lichtenfels, Tochter des kaisl. Rats und Hofzahlmeisters (1584) Peter Hackl (v. Lichtenfels) und der Susanna v. Paar, aus der Ehe stammt der 1599 auf Burg Streitwiesen geb. Sohn Christoph Wilhelm (gest. 1650, begr. Pfk. Albrechtsberg an der Großen Krems). Maria stirbt 1600 auf dem elterlichen Schloss Lichtenfels, wohin sie sich nach Ausbruch einer Krankheit zurückgezogen hatte (Wappengrabplatte in der Pfk. Allentsgschwendt). Das in der Grabinschrift Maria Hackls angeführte Prädikat Velderndorfers, „zu Baumgarten“, bezieht sich nicht auf einen angeblich einst in der Nähe von Kornberg am linken Ufer der Großen Krems an der Einmündung des Haselbachs gelegenen abgekommenen Adelssitz, sondern auf das seit dem Spätmittelalter dem Kloster Göttweig gehörende und verschiedenen Inabern verpfändete „Amt“ oder „Gut“ (seit dem 18. Jh. Schloss) dieses Namens in der OG Mautern an der Donau.
Text A.H.Z.
Lage/Baubeschreibung Buchmann/Faßbinder lokalisieren eine ehem. Burg Baumgarten fälschlich „bei Allentsgschwendt ... einst gelegen am linken Kremsufer gegenüber der Einmündung des Haselbaches“. 1904 wurde sie noch als ein „mit Gestrüpp überwucherter Trümmerhaufen“ beschrieben (Ehrenfels). Der Haselbach mündet rund 600 m südöstl. des Dorfes Kornberg in die Große Krems, die Höhe am gegenüberliegenden Ufer trägt die Bezeichnung „Haseleck“ und ist mit der Kote 695 auf der ÖK 50/Blatt 37 ausgewiesen. Diese Lokalisierung bezieht sich offensichtlich auf die Burgstelle von Kornberg (s. d.), die sich 4,5 km westsüdwestl. von Lichtenau im Waldviertel bzw. 600 m südöstl. des Dorfes Kornberg auf einem kleinen Felssporn oberhalb des linken Flussufers befindet. Direkt westl. dieser bereits stark verfallenen Anlage liegt die Flur „Baumgarten“, daher bezeichnet Bors die hier gelegene Fundstelle als „Hausberg Baumgarten“. In unmittelbarer Nähe von Kornberg befindet sich aber keine weitere Burgstelle und die Neubearbeitung der Quellenlage identifiziert Baumgarten eindeutig als das gleichnamige Schloss in der KG Mauternbach, OG Mautern an der Donau (s. d.). Eine Burg Baumgarten hat hier somit nie bestanden.
Text G.R., A.H.Z.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Stephan Biedermann, Die Pfarren Lichtenau und Allentsgschwendt im Wandel der Zeiten. Niedergrünbach 1925, 14, 60
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Fassbinder, Burgen und Schlösser zwischen Gföhl, Ottenstein und Grafenegg. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 17 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1990, 35
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 222
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 303
  • Bernhard Ehrenfels, Geschichte der Schlösser und Güter Brunn am Walde, Lichtenau, Allentsgschwendt, Eppenberg und Rastbach. Brunn am Walde 1904, 73
  • Johann v. Frast (Hg.), Das „Stiftungen-Buch” des Cistercienser-Klosters Zwetl. Fontes Rerum Austriacarum II/3, Wien 1851, 312 f., 313 f., 315 f., 316 f.
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 31/1992, 534
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 39/2000, 718 ff.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 I, B 67
  • Andreas Zajic, Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, gesammelt unter Benützung älterer Vorarbeiten und bearbeitet von Andreas Zajic. Die Deutschen Inschriften 72, Wiener Reihe Bd. 3: Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich, Teil 3, Wien 2008, Kat.Nr. 352