Hauptburgenname
Brand
ID
1808
Objekt
Hausberg
KG
Brand
OG/MG/SG
Waldhausen
VB
Zwettl
BMN34 rechts
675625
BMN34 hoch
378743
UTM 33N rechts
523995.76
UTM 33N hoch
5376642.13
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
Von Brand führt ein Güterweg östl. zur „Bruckmühle“ und knapp davor unterhalb der Burgstelle vorbei.
Geschichte
1177/86 scheinen „Winther de Prante" und sein Bruder Konrad urk. auf. Die Fam. der „Prantner" stammt nach L. Mayböck vom Weiler Brand bei Naarn (Oberösterr.) und war v.a. im Mühlviertel begütert. 1252–1277 wird ein Rudiger v. Brand genannt, Mitglieder der Fam. sind bis in das 15. Jh. nachweisbar. Der Freihof gehört 1380 den Nachkommen des Hans Eitzinger und dann den Maissauern. Diese verleihen 1390 den öden Hof zu „Prannt“, genannt der Purtzelberg, den Neideggern. 1612 verkauft Karl Fux das Gut an Josef Nießer. 1624 kommt es an Hans Unterholzer, der es schließlich mit Rastenberg vereint.
Text
G.R., K.Ki.
Lage/Baubeschreibung
Nach Pongratz/Seebach lag der Sitz der Hrn. v. Brand im Bereich der Pfk. Hl. Georg, in siedlungsnaher Höhenlage über dem Dorf, wo er mglw. Teil einer „Burg-Kirchen-Anlage“ war. Während eine derartige Anlage topographisch nicht verifizierbar ist, lässt sich ein von der Siedlung abgesetzter Sitz nachweisen, der von Schwammenhöfer erstmals beschrieben wurde. Die weitgehend gut erhaltene, ausgeprägte Hausberganlage liegt 1 km östl. des Dorfes Brand auf einem unmittelbar oberhalb des neuen Forsthauses bei der ehem. „Bruckmühle" vorspringenden, am linken Ufer des Purzelkamps situierten Sporn, der nördl. vom Einschnitt eines Nebenbaches isoliert wird. Dessen ostnordöstl. Ende trägt das mächtige, längsovale Kernwerk und eine umlaufende Wall-Graben-Anlage. An der westsüdwestl. Bergseite geht der Wall in das nahezu eben heranführende Vorgelände über. Zur Talseite folgt er dem abfallenden Gelände und liegt tiefer als an der Bergseite, wo sich am Kernwerk der anstehende Fels zeigt. Nach Schwammenhöfer erreicht die Anlage eine Gesamtlänge von ca. 50 m, das Plateau des 5–6 m hohen Kernwerks weist eine Größe von 28 x 15 m auf, während die innere Wallhöhe 1,5 m beträgt. Im Rahmen einer Untersuchung durch das BDA wurden Lehmstücke mit Balkenabdrücken festgestellt, die eine (tlw.) Errichtung der Gebäude aus Holz nahelegen. Leider wurden beim Bau eines neuen Holzbringungsweges, der von der Bergseite kommend das Terrain im O als Terrassenstufe umzieht, Teile des nordwestl. Grabens und Walles zerstört. Mit dem im 14. Jh. genannten Freihof ist die klassische Hausberganlage nur erschwert in Verbindung zu bringen, allerdings würde der „Purtzelberg“ genannte öde Hof auf den vorbeifließenden Purzelkamp weisen.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Gut erhaltene, ausgeprägte Hausberganlage. Durch Holzbringungsweg leicht beschädigt. Frei zugänglich.
Literatur
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 395
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 539 f.
- Leopold Mayböck, Das Geschlecht der Windekker und die Familie der Prantner. Windegger Geschehen 8, Schwertberg 1986, 2–7
- URL www.monasterium.net, Bestand Zwettl, OCist
- Alois Plesser, In Vergessenheit geratene einstige Burgen und Schlösser des Waldviertels. Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1, Wien 1902/03, 89–102, 127–130, 138–143, 145–157, 170–178, 240, 95 f.
- Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 160
- Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 106
- Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 15