Hauptburgenname
Freidegg
ID
181
weitere Burgennamen
Freydegg
Objekt
Schloss
Adresse
A-3325 Freidegg 60
KG
Ferschnitz
OG/MG/SG
Ferschnitz
VB
Amstetten
BMN34 rechts
649123
BMN34 hoch
330057
UTM 33N rechts
498356.74
UTM 33N hoch
5327527.3
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
Von der A 1-Abfahrt Amstetten-Ost zunächst Richtung Amstetten fahren, in Hermannsdorf, nach etwa 4,5 km, südl. nach Ferschnitz abzweigen. Nach ca. 3 km liegt direkt neben der Straße der weithin sichtbare Rest des Schlosses.
Geschichte
Die Siedlung Ferschnitz ist 1034 urk. genannt. Seit 976 sind hier die Bfe. v. Regensburg begütert. Als Besitzer der Burg erscheinen im 13. Jh. die Hrn. v. Zelking. 1347 ist Heinrich v. Zelking-Freydegg hier nachweisbar. 1406 sind Christoph v. Zinzendorf, Christoph v. Arberg, Hans v. Streun und Alber v. Volkersdorf gemeinsame Inhaber der Burg. Besitzstreitigkeiten zwischen Erhard v. Zelking und Hans v. Puchheim führen 1421 zur Intervention des Landesfürsten. 1448 gelangt Freidegg an die Streun. Richard Streun v. Schwarzenau, ab 1569 Schlossherr, lässt die Burg zwischen 1575 und 1594 zum Renaissanceschloss ausbauen. Um 1612 folgen die Zinzendorf, 1629 die Fugger zu Kirchberg, 1646/49 abermals die Zinzendorf und 1678 bis 1934 die Starhemberg.
Text
G.R.
Lage/Baubeschreibung
Die spärlichen Reste des einst ansehnlichen Renaissanceschlosses finden sich knapp 1 km nordwestl. von Ferschnitz, nahe der Straße nach St. Georgen am Ybbsfeld auf einer flachen Hügelkuppe oberhalb des Ybbstals. Bei Vischer ist 1672 noch ein repräsentativer, gestaffelter Baukomplex dargestellt, bestehend aus polygonaler Kernburg mit dominantem Bergfried, dreiflügeliger Vorburg mit Torturm und runden Ecktürmen sowie einem weiten Vorhof mit breit gelagertem Eingangsbau mit Torturm und Eckbastionen. Die Admin.Karte NÖ/Blatt 71 lässt um 1870 einen Dreiflügelbau mit einem nördl. vorgelagerten Längstrakt erkennen. Von diesem einst berühmten Bauensemble, das als Hauptsitz von Richard Streun von Schwarzenau diente, dem Führer der protestantischen Landstände, hat sich nach dem Verfall im 18. Jh. und der Abtragung zur Gewinnung von Baumaterial einzig der Torturm des Vorhofes sowie ein lang gestreckter Wirtschaftstrakt erhalten, der auch bei Vischer im 1. Hof zu sehen ist. Beide Bauten stammen aus dem späten 16. Jh. und zeigen Kreuzgratgewölbe. In den Torturm ist eine dreiteilige rustizierte Portalgruppe mit manierierten Zugbrückenzitaten und Inschriftentafeln integriert. Vereinzelte Renaissancesäulchen blieben im Garten zurück. Der heutige romantische Zustand mit Holzaufbau datiert aus der Zeit nach 1960.
Text
P.S., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Schlossrest, privat, nicht zugänglich
Touristische Infrastruktur
Parken an der Straße möglich.
Gasthäuser
GH "Hofwirt" in Freidegg, GH Reiter in Freidegg, GH "Kirchenwirt" in Ferschnitz.
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 147 f.
- Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 99 f.
- Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 50 ff.
- Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 121
- Dehio Niederösterreich (hg. v. Bundesdenkmalamt sowie Institut für Österreichische Geschichtsforschung). Wien–München 1953, 67
- Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 435
- Karl Lechner (Hg.), Handbuch der Historischen Stätten Österreich 1, Donauländer und Burgenland. Stuttgart ²1985, 249
- Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 II und VIII, F 168
- Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Melk. Österreichische Kunsttopographie III, Wien 1909, 49
- Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.W.W., Nr. 22