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Hauptburgenname Loitzenhof
ID 1820
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm
Adresse 3643 Loitzendorf 1
KG Loitzendorf
OG/MG/SG Maria Laach am Jauerling
VB Krems-Region
BMN34 rechts 675073
BMN34 hoch 350882
UTM 33N rechts 523928.83
UTM 33N hoch 5348788.73
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte 1242 werden Heinrich und Konrad v. „Lucsindorf“ genannt, die hier ein Lehen des Klosters Niederaltaich besitzen, das 1258 abermals erwähnt wird. 1326 und 1339 erscheint „Leutold von Leuczendorf“ als Urkundenzeuge. Danach ist Weichard v. Toppel, ab 1346 Stephan Erndorfer Besitzer des Lehens. In der Folge erscheinen die Gfn. v. Thierstein begütert, die den Sitz an Weinhard Karner verleihen. 1513 ist Andreas Kernder als Besitzer genannt. Aus einer Urk. von 1447 ist ersichtlich, dass hier ehem. 2 Höfe bestanden, von denen einer abgekommen ist. 1476 wird der niederadelige Michael Kytzing wohl als Inhaber eines der beiden Höfe nach Loitzendorf zubenannt (MZA, RL 224). Im 16. und 17. Jh. sind 2 Fam. mit Besitz in Loitzendorf festzustellen, die Stierl und die Steghofer. 1535 wird auch noch Hans Kreuß nach Loitzendorf zubenannt. Im 16. Jh. erscheint Wolf Stierl, nach der M. d. 16. Jhs. sein gleichnamiger Sohn. Bis 1613 ist Hans Christoph Stierl Eigentümer, danach die Steghofer, die bereits 1587 gewisse Anteile innehaben. 1559 besitzen den Loitzenhof (heute Loitzendorf Nr. 1) die Erben des Hans Stierl v. Loitzenhof. Durch seine 2. Ehefrau Elisabeth Amstetter, Witwe nach dem 1572 verstorbenen Wolf Stierl v. Loitzenhof, kommt der ehem. Steiner Wassermautner Stefan Steghofer (gest. 1594, Epitaph in der Pfk. Maria Laach am Jauerling) in den Besitz des Loitzenhofes. 1573 nennt er sich nach Loitzendorf und Rothenhof. 1635 kauft Stefan Steghofer (d. J.) den (2.?) Sitz in Loitzendorf, ab 1637 wechseln die Besitzer rasch. Vor 1637 gelangt der Besitz an Bernhard Heyberger, 1641 an Rudolf Kügler, anschließend an Maximilian Ignaz Braun und 1680 an Ferdinand Gf. Sinzendorf. 1690 geht der Besitz an die Gfn. Starhemberg, 1795 an die k. k. Familiengüterdirektion.
Text G.R., A.H.Z.
Lage/Baubeschreibung Loitzendorf, wo verm. einst 2 Sitze bestanden, liegt 2,1 km südwestl. von Maria Laach am Jauerling, im Quellgebiet des Loitzendorfer Baches. Einer der beiden Sitze ist wohl in erhöhter Lage im S des Dorfes zu rekonstruieren, im Bereich des schlossartigen Ansitzes Loitzendorf Nr. 1. Die von der Siedlung abgesetzte, so wehrhafte wie standesgemäße Höhenlage auf einer isolierten Kuppe lässt sich gut mit einem Kleinadelssitz in Verbindung bringen. Der heutige, schlossartige, 2-gesch. Wohnbau im N der Kuppe mit Nebengebäuden und einem durch eine Mauer verbundenen westl. Wirtschaftstrakt resultiert aus Umbauten eines älteren Baues im 18. Jh. und ist der Nachfolgebau des ma. Sitzes. Die W-Fassade zeigt einfachen Barockdekor des 18. Jhs. Das Innere des modern umgebauten Gebäudes weist z. T. noch Grat- und Stichkappengewölbe des 16. Jhs. auf, im Obergeschoß barocke Flachdecken. Im Verlauf der den Komplex umschließenden Umfassungsmauer lässt sich im S, beim Haus Loitzendorf Nr. 2, anhand einer deutlich sichtbaren Eckausbildung und der unverzahnt anschließenden Mauer ein älterer, einwandfrei ma. Bauteil aus Bruchsteinmauerwerk rekonstruieren, dessen Funktion jedoch nicht mehr bestimmbar ist.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Kleiner schlossartiger Ansitz. Nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 15
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Faßbinder, Burgen und Schlösser zwischen Krems, Hartenstein und Jauerling. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 16 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1990, 11 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 236
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 320
  • Andreas Hermenegild Zajic, Aeternae Memoriae Sacrum. Waldviertler Grabdenkmäler des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Ein Auswahlkatalog. Ungedruckte Staatsprüfungsarbeit am Institut für Österreichische Geschichtsforschung. Wien 2001, Kat.Nr. 166
  • Andreas Zajic, Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, gesammelt unter Benützung älterer Vorarbeiten und bearbeitet von Andreas Zajic. Die Deutschen Inschriften 72, Wiener Reihe Bd. 3: Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich, Teil 3, Wien 2008, Kat.Nr. 282