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Hauptburgenname Loschberg
ID 1822
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Loschberg
OG/MG/SG Waldhausen
VB Zwettl
BMN34 rechts 672852
BMN34 hoch 377552
UTM 33N rechts 521245.24
UTM 33N hoch 5375403.53
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Von Loschberg Güterweg Richtung Sendeanlage, dann markierter Wanderweg („Waldviertler Kulturpfad") bis zur angeblichen Burgstelle.
Geschichte 1170 erscheinen Karl und Wernhard v. „Lozberg". Weitere Angehörige der Adelsfam. sind bis 1362/63 genannt. Die erste Nennung der Siedlung ist erst nach 1325 und 1340 überliefert. In jener Zeit ist sie im Besitz der Hrn. v. Starhemberg auf Rappottenstein, zu Beginn des 15. Jhs. ist sie in den Händen der Hrn. v. Rappach. In der 2. H. d. 17. Jhs. lässt Josef Gf. Lamberg auf Ottenstein als Besitzer der Hft. einen Neubau errichten. 1754 erscheint Frh. v. Bartenstein, der das Gut mit seiner Hft. Rastenberg vereinigt. 1556 wird Loschberg unter den Kreidfeuerbergen aufgezählt. Um 1850 waren angeblich noch Grundmauern des Sitzes vorhanden.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Das Dorf Loschberg liegt 1,7 km ostnordöstl. von Waldhausen. Nach Pongratz/Seebach wäre die verschollene Burg von Loschberg auf dem gleichnamigen Berg nördl. der Siedlung zu suchen. Die Höhe ist auf der ÖK 50/Blatt 19 mit der Kote 800 ausgewiesen. Als Burgstelle wird eine etwas niedrigere Felskuppe am östl. Ende des Bergrückens, ca. 600 m östl. des Senders vermutet. Über den Rücken führt der „Waldviertler Kulturpfad", mit einer Abzweigung zur Felskuppe (bezeichnet mit „Burgsteig"). Diese liegt etwas erhöht über dem schmalen östl. Auslauf des Bergrückens und zeigt nördl. steile, felsige Abhänge. Das durch einen Einschnitt geteilte Areal, über das Felsblöcke und Schutt verteilt sind, gibt keine eindeutigen Hinweise, wie Gräben etc., die als Beweis für den Bestand einer hma. Wehranlage dienen könnten. Auch die von einem Heimatverein hier angebrachte Tafel mit der Geschichte der „Lozburg" hilft nicht weiter. Wenn Eppel noch bis an den Fuß des Berges herabziehende Wallanlagen erwähnt, ist verm. ein älterer, unüberprüfter Bericht die Grundlage. An der Ortsstraße liegt der verm. Nachfolgebau, der jetzige Guts- oder Meierhof, dessen z. T. ruinöse Gebäude ein weitläufiges Areal einnehmen. Nach Pongratz sind die Ursprünge bereits im frühen 15. Jh. zu suchen, das „neue Schloss" soll aus dem Material der abgebrochenen Burg erbaut worden sein. Während Vischer das Schloss 1672 noch als einfache Anlage mit 2 parallelen 5-achsigen Trakten, verbunden durch einen schmalen Mitteltrakt darstellt, zeigt eine Vogelschau im Urbar der Hft. Rastenberg von 1694 einen Ausbau des Mitteltrakts zu einem 9-achsigen Gebäude mit zwiebelhelmgekröntem Dachreiter. Das Umfeld des Schlosses ist mit Zier- und Baumgärten, Teichanlagen und Tierpark repräsentativ gestaltet. Verm. ist die abgekommene Burganlage, als siedlungsnaher Sitz, in diesem Bereich zu suchen.
Text G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Angegebene Lagestelle nicht als Burgstelle nachzuweisen. Frei zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 30
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 395 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 540 f.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 154
  • Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 44
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 23/1984, 322
  • Paul Buberl, Die Denkmale des politischen Bezirkes Zwettl. Österreichische Kunsttopographie VIII, Wien 1911, 301 f.
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 94 ff.
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 170 f.
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 68
  • Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 141
Loschberg. Stich von G. M. Vischer (1672) - © Digitalisierung: Thomas Kühtreiber
Loschberg. Stich von G. M. Vischer (1672)
© Digitalisierung: Thomas Kühtreiber
Loschberg. Historische Darstellung im Rastenberger Urbar (1694) - © Schlossarchiv Rastenberg. Foto: Peter Böttcher (IMAREAL)
Loschberg. Historische Darstellung im Rastenberger Urbar (1694)
© Schlossarchiv Rastenberg. Foto: Peter Böttcher (IMAREAL)