Hauptburgenname
Rottenhof
ID
1832
weitere Burgennamen
Rothof, Rothenhof
Objekt
Ansitz|Turmhof|Dorfturm
KG
Rottenhof
OG/MG/SG
Hofamt Priel
VB
Melk
BMN34 rechts
658073
BMN34 hoch
340860
UTM 33N rechts
507113.58
UTM 33N hoch
5338478.14
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
In Gottsdorf, knapp östl. von Persenbeug, von der B 3 nördl. Richtung Rottenhof abzweigen.
Geschichte
Das ldfl. Lehen „Rothof" oder „Rothenhof“ wird 1393 durch Hzg. Albrecht IV. dem Hans Hülber verliehen. 1415–1438 folgt auf diesen Christian am Rothenhof, 1456 Pilgrim Rud und 1494 Balthasar Lembacher. 1523–1527 im Besitz von Christoph Artstetter, 1533 begegnet bereits Mang Irnfried (gest. 1568, Epitaph in der Pfk. Gottsdorf) als Inhaber des Rothenhofs, nach dem er zubenannt wird und für den er 1553 eine kaisl. Befreiung erhält. Sein gleichnamiger Enkel, Sohn des Andreas (Wolf) Irnfried, nennt sich nach Rothenhof und Altenmarkt und verkauft den Rothenhof mit den zugehörigen Gülten in Altenmarkt 1630 an Adam Eusebius v. Hoyos zu Persenbeug, seither ist Rothenhof Bestandteil der Hft. Persenbeug. Anna Eleonora v. Preising (gest. 1716, Epitaph in der Pfk. Gottsdorf) nannte sich nach Rothenhof und scheint immerhin ihren Lebensabend auf Schloss Rothenhof verbracht zu haben; ob sie auch Inhaberin des Sitzes war, ist unklar.
Text
A.H.Z., G.R.
Lage/Baubeschreibung
Oberhalb des Dorfes Rottenhof, 1,6 km ostnordöstl. von Priel, liegt am nordöstl. Ortsausgang, am S-Abfall des Eichberges (Kote 483), der ehem. Sitz. Das heutige Schlösschen, Rottenhof Nr. 15, besteht aus dem 2-flügeligen, 2–3-gesch. Hauptbau im SW und einem nordöstl. anschließenden Meierhofareal. Ersterer ist mit einem wuchtigen Walmdach gedeckt und geht im Wesentlichen auf einen frühbarocken Neubau des beginnenden. 17. Jhs. zurück. Nach Pongratz/Seebach fanden auch Mauerteile des sma. Vorgängerbaues Verwendung. Der relativ schlicht in zeitgemäßen Formen (profiliertes Dachgesims, horizontal gegliedertes Hauptgeschoß, einfache Fensterrahmungen) dekorierte Bau dürfte gegenüber der Ansicht Vischers von 1672, die einen breit gelagerten, 9-achsigen Kastenbau zeigt, bauliche Reduzierungen und jüngere Überarbeitungen erfahren haben. Eine weit gespannte Umfassungsmauer mit südl. Einfahrt, in deren Verlauf Vischer noch einen Rundturm im SO zeigt, umschließt auch einen 2-gesch. Wirtschaftstrakt im NO des Hauptbaues. Dieser ist auf dem Vischer-Stich gut erkennbar, akzentuiert durch einen zentralen, mehrgesch., mit spätbarockem Zierrat versehenen Uhrturm.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Privatbesitz, nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 22
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 158 f.
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 210
- Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser an der Donau. Wien (Birkenverlag) ²1977, 83 f.
- Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 180 f.
- Gerhard Floßmann, Der Bezirk Melk – Herzstück Niederösterreichs. Band II einer Bezirkskunde. Melk 1994, 271
- Alois Plesser, Fünf Rothenhöfe im Waldviertel. Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1, 1902/03, Wien 1903, 75–80
- Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Ysper – Pöggstall – Weiten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/2 (Birken-Reihe), Wien 1972, 105 f.
- Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 102
- Andreas Hermenegild Zajic, Aeternae Memoriae Sacrum. Waldviertler Grabdenkmäler des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Ein Auswahlkatalog. Ungedruckte Staatsprüfungsarbeit am Institut für Österreichische Geschichtsforschung. Wien 2001, Kat.Nr. 82, 152 und Reg. 225