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Hauptburgenname Ebersdorf
ID 1846
Objekt Burgstall
KG Ebersdorf
OG/MG/SG Leiben
VB Melk
BMN34 rechts 670547
BMN34 hoch 343803
UTM 33N rechts 519528.52
UTM 33N hoch 5341635.58
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Bereits um 1123 wird in Ebersdorf ein im Besitz Bf. Heinrichs v. Freising, eines Peilsteiners, befindliches Gut genannt. Um 1130 erscheint ein weiteres Gut in Ebersdorf, das derselbe von Gottschalk und Wichard, Vorfahren der Hrn. v. Klamm, erworben hat. Erst 1170–1193 ist eine rittermäßige Fam. nachweisbar, die sich nach Ebersdorf nennt. Noch im 14. Jh. ist das Urfahr zwischen Ebersdorf und Weitenegg Freisinger Lehen. So wird noch 1310 der Burgrechtszins des ehem. Burgstalles („area castri") genannt. 1471 lässt der Söldnerführer Zdenko v. Sternberg im Bereich der Burg einen Tabor errichten, der ab 1481 auf Betreiben K. Friedrichs III. festungsmäßig ausgebaut wird.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung 2,1 km südsüdwestl. von Leiben markiert die Pfk. von Ebersdorf den Bereich der ehem. Burganlage. Diese war auf einem O-W-laufenden, felsigen Geländesporn im NO der Siedlung angelegt, der nördl. und westl. steil zum Einschnitt des Erlangbaches und südl. zur Donau abfällt. Seebach rekonstruierte hier 3 zeitlich zu trennende Anlagen: Die älteste soll zumindest in das 10. Jh. zurückzuführen sein und lag verm. auf dem westl. Bereich des Spornes, wo sich heute der Pfarrhof im Zentrum einer nur noch tlw. erhaltenen, hausbergartigen Substruktion befindet. Diese Erstanlage wird als befestigter Wirtschaftshof angesprochen. Im Zuge der Übernahme durch die Peilsteiner im späten 11. Jh. wäre mit einem ersten burgmäßigen Ausbau zu rechnen, Erweiterungen seien im 4. V. d. 12. Jh. unter den Hrn. v. Ebersdorf erfolgt. Seebach vermutete im O der Kirche Reste eines „Festen Hauses" und weist einen turmartigen Baukörper im Bereich der heutigen Schule mit 10,50 m Seitenlänge dem Ausbau um 1170/90 zu. Eine in dieser Phase geplante Kirche wäre nicht ausgeführt worden, wie auch der gesamte Burgbau durch die Ebersdorfer nicht fertiggestellt werden konnte und in der Folge aufgegeben wurde. Erst für das frühe 14. Jh., nach Verödung der Burg, ist mit einem ersten Kirchenbau zu rechnen. Kirche und Burgreste wurden ab 1471, in der 3. Hauptbauphase, in eine taborartige Befestigung einbezogen, von der ein unter dem heutigen Niveau liegender Rest eines Batterieturmes an der N-Seite erhalten, jedoch nur tlw. sichtbar ist. Schwammenhöfer erwähnt einen 2., tlw. erhaltenen Rundturm in einem Keller gegenüber dem Gasthof, der allerdings auf dem Plan Seebachs nicht verzeichnet ist. Die von Seebach sehr ausführlich beschriebene Situation lässt sich heute, nach wiederholter Überformung des Geländes und der Gebäude, ohne eingehende Untersuchung nicht mehr nachvollziehen. Östl. der Kirche, im Bereich des Parkplatzes, markiert eine Geländesenke den ehem. bergseitigen Graben. Die hier sichtbare Kirchhofummauerung gehört frühestens dem späten Mittelalter an. Knapp südl. des heutigen Zuganges markiert eine vermauerte Öffnung mglw. die Stelle eines Tores. Die Pfk. Hl. Blasius lässt nach der 1754/65 erfolgten Barockisierung keine weiteren Schlüsse zu.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Erkennbare Burgstelle mit spärlichen Resten von Bauteilen. Tlw. frei zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 210 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 286 f.
  • Gerhard Floßmann, Der Bezirk Melk – Herzstück Niederösterreichs. Band II einer Bezirkskunde. Melk 1994, 296
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Ysper – Pöggstall – Weiten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/2 (Birken-Reihe), Wien 1972, 31 ff.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 9