Hauptburgenname
Eisenreichs
ID
1861
weitere Burgennamen
Burgstallberg, Hoher Burgstall
Objekt
nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG
Eisenreichs
OG/MG/SG
Pfaffenschlag bei Waidhofen an der Thaya
VB
Waidhofen an der Thaya
BMN34 rechts
665957
BMN34 hoch
413014
UTM 33N rechts
513735.02
UTM 33N hoch
5410722.6
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte
Das Stift Herzogenburg hatte mit der „Prima Fundacio“ Zehentrechte in der „villa Eysenreichs“ inne. In den Jahren 1303 und 1316 ist ein Konrad Eysenreych bzw. „v. Eyreichs“ bekannt, 1365 Hans Eissenreich. Um 1384 ist Hans d. Eysenreicher als Gefolgsmann Alberos v. Puchheim nachweisbar, der die Feste zu Eysenreichs allerdings an Hans und Paul Haydenreichsteiner übergibt. 1395 ist ein Friedrich d. Eisenreich genannt. 1468 vererbt Jörig Eisenreich u. a. das Gut Eisenreichs seinen Neffen Mört, Jörig und Wolf, wobei er u. a. Hartnid v. Puchheim um Vollzug bittet. 1501–1542 ist Georg Frauenberger auf Eisenreichs nachweisbar, 1551 Johann, 1553 Emeran, 1575 Georg Frauenberger, von dem das Gut samt Edelsitz an Gabriel Globitzer kommt. 1586 ist Adam Stockhorner v. Starein feststellbar, 1617 kauft Georg Fenzel v. Baumgarten Eisenreichs zusammen mit dem Gut Kottschallings, auf ihn folgen 1621–1623 Melchior Krueger v. Ernegg, 1639 kommt Eisenreichs im Erbweg an Christoph Doppler v. Doppelberg, woher der Name „Dopplerhof“ rührt. Zwischen 1666/69 ist Johann Melchior Unterdorffer auf der „Feste Eisenreichs“ nachweisbar, 1685–1694 Johann Rudolf v. Lagelberg, danach seine Witwe Maria Anna, die Johann Karl v. Zedlitz heiratet, der 1716 den „Eisenreichhof“ von Gf. Nikolaus Pálffy zu Heidenreichstein zu Lehen erhält. 1719 verkauft Zedlitz das Gut an Franz Joseph Zisser, ehe Gf. Nikolaus Pálffy das Lehen einzieht und mit Heidenreichstein vereinigt. 1787 werden das Schloss und der Meierhof an verschiedene Untertanen verkauft.
Text
M.J.
Lage/Baubeschreibung
Binder schreibt: „Östlich von dem 1,5 km weiter (von Pfaffenschlag bei Waidhofen an der Thaya, Anm. des Autors) entfernten Eisenreich stand auf dem hohen Purgstall mit schöner Aussicht die Burg deren von E. ...". Der „Burgstallberg" (Kote 606) erscheint auf der ÖK 50/Blatt 6 ca. 670 m nordwestl. der KG Pfaffenschlag bei Waidhofen an der Thaya bzw. 500 m südöstl. der KG Eisenreichs. Die von ihm postulierte Burganlage ist nicht nachweisbar und mglw. andernorts, etwa im Ort selbst zu suchen. Die Anlage ist als nicht lokalisiert zu bezeichnen. Die angeführten Koordinaten beziehen sich auf den Gipfel des Burgstallberges.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
abgekommen
Literatur
- Wilhelm Bielsky, Die ältesten Urkunden des Kanonikatstiftes Sanct Georgen in Unterösterreich von 1112 bis 1244. AÖG 9, 1853, 305–350, 249
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 90
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 259 f.
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 354 f.
- Karl Gutkas, Ein österreichischer Staatsmann des 14. Jahrhunderts. Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich N. F. 32, 1955/56, Wien 1956, 61–73, 72
- Alois Plesser, Beiträge zur Geschichte der Pfarre Pfaffenschlag. Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 8, St. Pölten 1907, 377–380
- Florian Schweitzer, 800 Jahre Thaya. Thaya 1975, 84
- Christoph Tepperberg, Die Herren von Puchheim im Mittelalter. Beiträge zur Geschichte des landsässigen Adels von Niederösterreich. Dissertation Universität Wien 1978, 78, 80