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Hauptburgenname Eislab
ID 1863
weitere Burgennamen Aislab, Oberedlitz, Eisgraben
Objekt Hausberg
KG Peigarten
OG/MG/SG Thaya
VB Waidhofen an der Thaya
BMN34 rechts 673176
BMN34 hoch 416565
UTM 33N rechts 520887.24
UTM 33N hoch 5414397.82
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Von der ehem. Bahnhaltestelle in Oberedlitz (Bahnlinie Schwarzenau–Fratres) führt ein Feldweg entlang der Bahn zum oberhalb der Fischteiche gelegenen Hausberg.
Geschichte Bereits 1136 nennt sich ein Adeliger „de Cedelz", der auch mit Niederedlitz (s. d.) in Zusammenhang gebracht wird. Im Zins- und Dienstbuch der Gft. Litschau erscheint 1369 ein Dienst „von Aislab holcz", der auf diese Burgstelle bezogen werden kann. Darauf weist noch heute die Flurbezeichnung „Eisgrabenholz" oder „Eishofwald", wo der Burgstall liegt. Das Ödfallen erfolgt mglw. in der 1. H. d. 14. Jhs.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Die Hausberganlage befindet sich 3 km nördl. von Thaya bzw. 600 m nördl. der ehem. Bahnhaltestelle von Oberedlitz, in der Ried „Scheibenleiten" unmittelbar nördl. der umzäunten Teiche und der Eisenbahnlinie. Benachbart erscheint die Flurbezeichnung „Eishofwald". Der Sitz wird zumeist unter der KG Oberedlitz abgehandelt, liegt aber bereits auf dem Gebiet der KG Peigarten, OG Thaya. Die Anlage ist auffallend tief am südl. Abfall des hier W-O-laufenden, bewaldeten Rückens am linken Ufer der Thaya herausgearbeitet bzw. angeschüttet worden. Das ca. 12 x 15 m große, ehem. pyramidenstumpfförmige Kernwerk zeigt an der Oberfläche mehrere Grabungsgruben und ist von einem ringförmig umlaufenden Wall-Graben-System umgeben, das jedoch im S und SW, am Steilhang zur Bahn, nicht erhalten ist bzw. nicht vollständig ausgebaut war. Im NW und NO ist ein weiterer Außengraben vorgelegt. Im NW zeigt der Wall einen vorspringenden, bastionsartigen Ausbau, der mglw. als Standort eines zentralen, zur Verteidigung dienenden Bauwerkes (Turm?) gesehen werden kann. Gegen den nordwestl. überhöhten Bergrücken wird die Anlage von einem Graben abgeriegelt, dessen Innenwall durch stellenweises Aussetzen auf die Bastion des Ringwalles reagiert. Die Zugangssituation wird durch eine von NW an den östl. Wallbogen herangeführte Rampenkonstruktion hergestellt, welche in die den Graben überquerende Brücke mündet. Schwammenhöfer rekonstruiert aus geringen Erdformationen nördl. der Anlage ein ehem. Wirtschaftsareal. Nach Plach sind außerhalb der genannten Anlagen im NW feststellbare Formationen als Materialentnahmegruben zu sehen. Die Anlage ist gegenwärtig stark von Unterholz überwachsen, sodass ein geeigneter Überblick nur schwer möglich ist.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Gut erhaltene, stark überwachsene Hausberganlage. Frei zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 91
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 381
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 521
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 807
  • Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 44
  • Hans Plach, Aislab – ein mittelalterlicher Hausberg. Arbeitsberichte des Kultur- und Museumsvereines Thaya 3/1977, Thaya 1977, 19–22
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 186 f.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 54