Hauptburgenname
Fronsburg
ID
1896
Objekt
Schloss
Adresse
2084 Fronsburg 1
KG
Fronsburg
OG/MG/SG
Weitersfeld
VB
Horn
BMN34 rechts
711545
BMN34 hoch
407375
UTM 33N rechts
559394.97
UTM 33N hoch
5405885.1
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
PKW: Über die B 303 (über Hollabrunn) bis Guntersdorf, von hier über die B 30 (über Retz) bis Waschbach fahren, wo Landesstraßen (über Pleißing) nach Fronsburg abzweigen. Parkmöglichkeiten finden sich im Ortsgebiet. RAD: Zwischen Riegersburg und Merkersdorf bietet eine lokale Radroute eine über Fronsburg führende Alternativstrecke des „Thayatalweges“.
Geschichte
Um 1230 erscheint ein Hadmar v. „Freundesperch“, ein Ministeriale der Gfn. v. Hardegg. Nach mehrfachem Besitzerwechsel ab 1300 ist 1569 Christoph Lampl zu Freundsberg nachweisbar. 1739 folgen die Khevenhüller-Metsch. Heutiger Eigentümer ist Dipl.-Ing. Albrecht Bongart.
Text
G.R.
Lage/Baubeschreibung
Die ausgedehnte, breitgelagerte Schlossanlage nützt eine erhöhte Terrasse am rechten Ufer des Fugnitzbaches, die den östl. Bereich der KG Fronsburg bestimmt.
Das Schloss präsentiert sich als vielgliedrige, stark nz. überformte und gegenwärtig relativ nüchtern wirkende Gebäudegruppe, die sich in W-O-Orientierung entlang des Steilabfalls zum Fugnitzbach erstreckt. Die Anlage gruppiert sich mit unregelmäßig angelegten Trakten um 2 Höfe, von denen der innere, östl. verm. den Kernbereich der ehem. Burg beschreibt. Die polygonal um den Hof gestellten, 2-gesch. Flügel bilden gegen O eine Lücke, eine Folge jüngerer baulicher Reduzierungen. Der N-Trakt sitzt auf einem stark geböschten Kellergeschoß, der O-Trakt zeigt Arkaden des 16. Jhs. 2 Renaissanceportale, datiert 1544, zeigen den ältesten, oberflächlich erkennbaren Baubestand. Eine Durchfahrt vermittelt den Zugang von der westl. vorgelagerten Vorburg, deren weitgehend regelmäßig angelegte Trakte einen großen Hof umschließen. Im W-Trakt liegt die in der 2. H. d. 18. Jhs. umgeformte Toranlage, deren Fahr- und Nebentor durch einen mit Riesenpilastern, einfachem Stuckdekor und Khevenhüllerwappen geschmückten Risaliten mit krönendem Giebel zusammengefasst wird. Dieser wird von 2 schlanken, vorspringenden Rundtürmen flankiert, die mglw. auf eine Torflankierung einer älteren Bauphase zurückgehen. Im NW der Vorburg liegt die im Kern aus dem 16. Jh. stammende, im 17. Jh. umgebaute Kapelle, deren Ausstattung aus dem 16.–18. Jh. stammt. Hofseitig befindet sich ein bemerkenswertes Spätrenaissance/Frühbarock-Portal aus der 1. H. d. 17. Jhs. Östl. der Kapelle liegt im Verlauf der Umfassungsmauer ein schlanker unverputzter Rundturm mit Hocheinstieg, der durch das Mauerwerk in das späte 15. Jh. datiert werden kann.
Südl. vorgelagert ist eine weit ausgreifende Umfassungsmauer mit kleinen, schlüssellochschartenversehenen Eckrondellen des 16. Jhs. situiert, angeschlossen der ehem. Meierhof aus der 1. H. d. 19. Jhs. Insgesamt ist der Bau gut mit der Vischer-Ansicht von 1672 zu identifizieren, der allerdings noch die frühere Gestaltung der Zugangsseite zeigt. Hier weist er auch mächtige, vorgelagerte Bastionen auf, tlw. gemauert, tlw. verm. nur aufgeschüttet, die jedoch den jüngeren Geländeaufbereitungen zum Opfer gefallen sind. Der gegenwärtig in gutem Zustand stehende Bau ist privat bewohnt und Sitz der Gutsverwaltung.
Die im Dehio genannte „...hausbergartige elliptische Wehranlage, sog. Tabor", die sich in der Nähe des Schloss befinden soll, konnte nicht verifiziert werden. Auch die in Sichtweite gelegene, nämliche Höhe „Am Tabor", 570 m nordnordöstl. des Schlosses erbrachte bei einer Begehung keine Befunde.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Privatbesitz, nicht öffentlich zugänglich.
Touristische Infrastruktur
Das Schloss ist bewohnter und bewirtschafteter Privatbesitz und im Inneren nicht zu besichtigen. Zutritt zu den offen stehenden Höfen ist möglich.
Gasthäuser
GH „Hammerschmiede" in Hardegg.
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 104
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 413 f.
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 567 ff.
- Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 122
- Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 230
- Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 104
- Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Horn. Österreichische Kunsttopographie V, Wien 1911, 177 ff.
- Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 30