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Hauptburgenname Gaber II
ID 1900
weitere Burgennamen Luden
Objekt fraglicher Sitz
KG Luden
OG/MG/SG Raabs an der Thaya
VB Waidhofen an der Thaya
BMN34 rechts 694819
BMN34 hoch 416143
UTM 33N rechts 542524.66
UTM 33N hoch 5414355.32
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Zu dieser Anlage sind keine historischen Daten vorhanden. Ein verspäteter Hinweis könnte die 1551 erfolgte Nennung der „mittlerweilen öd gewordenen Feste Gaber mit dem öden Hof" sein.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Der in jüngster Zeit entdeckte „wehrhafte Hof" liegt ca. 1,6 km südsüdöstl. der KG Luden bzw. 1,2 km östl. der KG Nonndorf im sog. „Gaberwald". Der von NW heranführende Bergrücken am linken Ufer des Gaberbaches, unmittelbar gegenüber der Burgruine „Gaberburg", wird hier vom Bach schleifenförmig umflossen. Archäologische Untersuchungen ließen eine ca. 80 x 25 m große Anlage rekonstruieren, die W-O-orientiert die äußerste Spitze des Rückens im O nutzte. Dabei konnten mehrere Mauerzüge von Gebäuden und der Umfassungsmauer festgestellt werden. Im N wird so ein doppelter Bering rekonstruiert, der am westl. Ende mglw. einen Turm besaß. Die Grabungen lieferten Fundmaterial aus Keramik und Eisen sowie Schlacke, Hüttenlehm und Holzkohle. Die Keramikfunde datieren vom 11.–15. Jh., die Eisenfunde vom 13.–15. Jh. Heute ist im stark von Wald überwachsenen Gelände keiner dieser Befunde nachvollziehbar. Erkennbar ist lediglich der ausgeprägte Graben mit Außenwall, der in gerader Linie die S-Front der Anlage in beträchtlicher Länge sichert. Ein südl. vorbeiführender Hohlweg könnte mglw. einen weiteren Graben bezeichnen. Gegen das schwach steigende Vorgelände im W und den sanften Abfall im N sind keinerlei Befestigungsspuren sichtbar. Wegen der atypischen Ausbildung der Anlage und der unverhältnismäßigen Größe der Wallanlagen, die mglw. eine andere Funktion nahelegen, muss trotz der nachgewiesenen Besiedlung die Sitzfunktion angezweifelt werden.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Tlw. erkennbare Befestigungsanlagen. Gelände frei zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 292
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 401
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 31/1992, 535 f.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 110
  • Wüstungsarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie. URL http://www.univie.ac.at/wuestungsforschung/archiv.htm (Kurt Bors, Stand: 2008), 458,20