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Hauptburgenname Gillaus I
ID 1910
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm
Adresse 3613 Gillaus 23
KG Gillaus
OG/MG/SG Albrechtsberg an der Großen Krems
VB Krems-Region
BMN34 rechts 678714
BMN34 hoch 368629
UTM 33N rechts 527259.05
UTM 33N hoch 5366588.14
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte 1273 gelangt der Sitz als Starhemberger Lehen an den Ritter „Chunradus Gilouzerius“. Seit 1380 Maissauer Lehen, kommt der Sitz wohl von Jakob Gillauser, der 1376 mit Magdalena (?) v. Neidegg verheiratet ist, an die Neidegger (s. NÖLA, Herrenstands-Archiv Karton XLIIIa, Nr. 1, unfol.). 1430 belehnt Hzg. Albrecht V. Wolfgang v. Neidegg mit dem Hof. Heutiger Eigentümer ist die Fam. Schiller.
Text G.R., A.H.Z.
Lage/Baubeschreibung Gillaus liegt 1,2 km südl. von Albrechtsberg an der Großen Krems am Gillauser Bach. Im Dorf bestanden einst 2 Kleinsitze, von denen jedoch nur der hier beschriebene tlw. erhalten geblieben ist. Er befand sich anstelle des Hauses Gillaus Nr. 23, auf einer ortsdominierenden Terrasse im NO der Siedlung. In das private Anwesen ist ein 3-gesch., turmartiger Baukörper als südöstl. Teil integriert. Er überragt die modernen Zubauten und zeigt sich als eigenständiger, walmdachgedeckter Bau. Die Innenräume sind den Erfordernissen eines Wohnhauses angepasst, wofür bereits vor 1900 mehrere Fenster- und Türdurchbrüche angelegt wurden. Die heutige Innengliederung richtet sich nach den alten Geschoßhöhen, die Stärke des Mauerwerks nimmt von 100 cm im Erdgeschoß auf 80 cm im 2. Obergeschoß ab. Die 3 nicht unterteilten, modern adaptierten Räume vermitteln noch heute gut die Raum- und Platzsituation des ma. Sitzes. Eine während des Umbaues entdeckte Lichtscharte in der N-Mauer des 2. Obergeschoßes musste aus Raumgründen wieder vermauert werden. Ein kleiner, weitgehend aus dem Fels geschlagener Keller im N des Turmes, heute vom nördl. Anbau zugänglich, geht mglw. auf das Mittelalter zurück. Der Turm ist bis auf Teile der äußeren W-Wand verputzt, die frei liegenden Flächen zeigen Bruchsteinmauerwerk, das wohl dem 14. Jh. zuzuweisen ist. Nach Buchmann/Faßbinder wären beide Sitze von Gillaus (s. Gillaus II) abgekommen und der Turm sei ein sma. Schüttkasten. Beides ist wohl zu revidieren. Nach einem Brand von 1903 stand der Bau längere Zeit unbewohnt und wurde erst ab 1975 zum privaten Wohnsitz ausgebaut. Die noch von Binder überlieferte Jahreszahl „1592“ (Sgraffito?) über dem Turmportal – 1989 dem Besitzer des Objekts rückblickend als „1513“ erinnerlich – fiel wohl diesen Adaptierungsarbeiten zum Opfer.
Text G.R., A.H.Z.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit In Privatwohnhaus integrierter, turmartiger Sitz. Nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 17
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Faßbinder, Burgen und Schlösser zwischen Krems, Hartenstein und Jauerling. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 16 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1990, 90 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 48
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 51 f.
  • Alois Plesser, Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Pöggstall. Österreichische Kunsttopographie IV, Wien 1910, 10
  • Alois Plesser, Wilhelm Groß, Heimatkunde des politischen Bezirkes Pöggstall. Pöggstall 1928, 175
  • Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 66