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Hauptburgenname Wasserhof
ID 1913
weitere Burgennamen Teutingerhof, Beethovenhaus
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm
Adresse 3500 Gut Gneixendorf, Wasserhofstraße 5–9
KG Gneixendorf
OG/MG/SG Krems an der Donau
VB Krems an der Donau
BMN34 rechts 0
BMN34 hoch 0
UTM 33N rechts 546038
UTM 33N hoch 5365517
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Um 1170 wird „Gnoissindorf" erstmals erwähnt. Der Besitz von „Gneusendorf" wird 1209, anlässlich von Bestätigungen durch Hzg. Leopold VI. und Papst Innozenz III., genannt. Als Verwaltungssitz des Gutes ist der „Wasserhof" anzunehmen. 1466 mglw. im Besitz des Gregor Wasserburger zu Gneixendorf (s. NÖLA, Landrechtsurk. Nr. 31), 1597 offenbar im Besitz des Melchior (d. J.) von Hohberg zu Güttmannsdorf und „Wasserhof“ und seiner Frau Maria, geb. Grabner (Schmidt: Kopialbuch, 130 f.). Inwieferne der Hof „Neubau“ in Gneixendorf, den Judith, geb. von Apfaltern, Witwe nach Hans von Hohberg zu Güttmannsdorf bzw. Wilhelm Geyer von Osterburg, zusammen mit ihren Töchtern aus erster Ehe, Anna Katharina und Dorothea, von Georg Bayer zu Dürnbach angekauft hatten, um ihn 1597 an Georg Kaspar von Neuhaus zu Senftenberg zu veräußern, mit dem „Wasserhof“ in Verbindung stand, ist unklar (Winner: Urkundenbuch St. Pölten 3, Nr. 1384). Später Eigentum des Klosters Baumgartenberg, das 1606 an Leopold v. Pierpaumb verkauft. Vor 1630 gelangt der Wasserhof an Hans Christoph Wisent. 1630 kauft Adolf Gf. Althan den Besitz für die Kremser Jesuiten, die ihn jedoch 1642 an Michael Amstetter weitergeben. Ab 1633 rascher Besitzerwechsel, nach zahlreichen Adels- und Bürgerfam. gelangt der Wasserhof 1819 an Johann v. Beethoven, den Bruder des Komponisten. 1826 wohnt Ludwig van Beethoven selbst hier. 1825 kauft der Historiker Franz Wißgrill den Besitz, dessen Fam. später auch den Hof erwirbt. 1934 gelangt der Wasserhof an die Fam. Feichtinger, in deren Besitz er heute noch ist.
Text G.R., A.H.Z.
Lage/Baubeschreibung Gneixendorf liegt 3,2 km nordnordöstl. des Kremser Stadtzentrums. Der heutige, schlossartige Bau, Wasserhofstraße Nr. 5–9, liegt am N-Rand des Dorfes, wo es die ÖK 50/Blatt 38 als „Schloss Wasserhof“ verzeichnet. Es ist als Nachfolger des ma. Sitzes zu sehen und weist nach derzeitigem Wissensstand keinen ma. Altbestand auf. Der Komplex aus Hauptbau, Wirtschaftsgebäuden und Schüttkasten stammt aus dem 17. Jh. und wurde im 18. und 19. Jh. verändert. 5 Priestergrabplatten für verstorbene Mauterner Hofmeister des Klosters St. Nikola bei Passau aus dem ausgehenden 16. Jh., wohl aus dem ehem. Friedhofsareal des Mauterner Nikolaihofs stammend, befanden sich offenbar zwischen spätestens 1907 und 1952/53 in Sekundärverwendung als Gartenstiege im „Beethovenhaus“ (auch „Trautingerhof“), dem dem „Wasserhof“ benachbarten, besitzgeschichtlich jedoch nur zeitweise mit diesem verbundenen Gebäude, Schloßstr. Nr. 19.
Text G.R., A.H.Z.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Sitz abgekommen, Nachfolgebau privat bewohnt und nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 62
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Faßbinder, Burgen und Schlösser zwischen Krems, Hartenstein und Jauerling. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 16 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1990, 78 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 183
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 246 f.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 124
  • Franz Eppel, Die Wachau. Österreichische Kunstmonographie II. Salzburg ³1975, 86
  • Ursula Schmidt, Das Kopialbuch der Grabner. Studien zu der Urkundensammlung eines Rittergeschlechts vom 14. bis Anfang des 17. Jahrhunderts mit dem Schwerpunkt Heiratsabsprachen. Diplomarbeit Universität Wien 2002, 130 f.
  • Gerald Winner (Bearb.), Urkundenbuch des aufgehobenen Chorherrenstiftes Sankt Pölten. 3. Teil, Nachträge 1401–1762. In Regestenform bearbeitet (Typoskript). St. Pölten 1983, Nr. 1384
  • Andreas Zajic, Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, gesammelt unter Benützung älterer Vorarbeiten und bearbeitet von Andreas Zajic. Die Deutschen Inschriften 72, Wiener Reihe Bd. 3: Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich, Teil 3, Wien 2008, 72, Kat.Nr. 322, 323, 335, 342, 358