Hauptburgenname
Goggitsch
ID
1915
weitere Burgennamen
Jägerhof
Objekt
Schloss, stark umgebaut
Adresse
3753 Goggitsch (ehem. 53, 54, 56, 58)
KG
Goggitsch
OG/MG/SG
Geras
VB
Horn
BMN34 rechts
701785
BMN34 hoch
404475
UTM 33N rechts
549691.03
UTM 33N hoch
5402815.88
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Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte
1230 und 1242 erscheint die „villa Gokatsch“ als ldfl. Besitz. 1255 schenkt Botzko, Gf. v. Pernegg und Bgf. zu Znaim, den Hof Goggitsch an das Stift Geras. 1257 und 1271 ist ein „Ortlibus de Cocats" urk. genannt. 1319 wird „Stephan Herr zu Gogitsch" genannt. 1390 tritt „Stepfan von Missingdorf zw Gokaczsch“ urk. in Erscheinung. Im 15. Jh. erwirbt eine Nebenlinie der Harracher den Sitz, von diesen erscheint 1466 Hans als Bgf. v. Raabs, als er in der genannten „Feste Goggitsch“ eine Kapelle gründet. Nachfolger wird 1524 Leonhard v. Sinzendorf. Als protestantischer Besitz wird das Schloss 1620 niedergebrannt, in der Folge kommt es an Gottfried v. Puchheim. 1622 verkauft K. Ferdinand II. das Gut an Stredele v. Mantaun. 1671 wird Goggitsch Teil der Hft. Walkenstein, mit der sie 1724 an die Gfn. v. Lamberg und 1746 an Gf. Kinsky kommt, der schließlich 1760 an das Stift Geras verkauft. 1786 wird der Bau in 5 Bauernhäuser aufgeteilt.
Text
G.R., K.Ki.
Lage/Baubeschreibung
2,5 km südl. von Geras liegt an der B 4 das Dorf Goggitsch. Der Bereich des ehem. Schlosses ist nach Dehio im nördl. Ortsteil zu rekonstruieren, in den nördl. der Ortskapelle situierten Höfen bzw. Häusern Nr. 53, 54, 56 und 58. Der 2-gesch. Wohnbau des Hofes Nr. 53 ist als Altbau zu erkennen, der jedoch stark überformt in das übrige Hofareal einbezogen wurde. An der N-Seite sind geringe Sgraffitoreste zu sehen, die mglw. noch dem 16. Jh. zuzuweisen sind. Die Häuser Nr. 54 und 56 lassen durch ihren heutigen, stark modernisierten Zustand keine näheren Schlüsse zu. Auf einer Freifläche südl. des Hauses Nr. 58 sind Mauerreste erhalten, mglw. ehem. Umfassungsmauern, die verm. ins 16. Jh. datieren. Das Haus Nr. 58, ein Neubau, zeigt eine gemalte Rekonstruktion des Schlosses mit der Beschriftung „Ehem. Jägerhof Goggitsch bis 1760". Der nördl. gelegene große Hof Nr. 1 geht verm. auf den ehem. Meierhof zurück. Der Vischer-Stich von 1672 zeigt eine stark gegliederte, verschachtelte Anlage ohne Schlosscharakter. Der darauf zentral aufragende, 2-gesch. Wohnbau dürfte mit dem heutigen Haus Nr. 53 zu identifizieren sein.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Schlossreste/-bereich auf 4 Hausparzellen verteilt. Privatbesitz, nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 103
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 123
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 156
- Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 286 f.
- Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 51
- URL www.monasterium.net, Bestände Geras, OPraem; Schottenkloster, OSB
- Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 36
- Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 67