Bitte aktivieren Sie Javascript! Andernfalls kann es sein, dass Inhalte der Website nicht richtig angezeigt werden.

Hauptburgenname Gottsdorf
ID 1921
Objekt Burg, stark umgebaut
Adresse 3564 Plank am Kamp, Neustiftgasse 6
KG Plank am Kamp
OG/MG/SG Schönberg am Kamp
VB Krems-Region
BMN34 rechts 702250
BMN34 hoch 380010
UTM 33N rechts 550583.08
UTM 33N hoch 5378372.57
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt In Plank am Kamp von der Bundesstraße in den Ortsteil Gottsdorf abzweigen (Hinweistafel Tischlerei Leutgeb).
Geschichte 1266 wird „Dietrich von Gozzinsdorf", wahrscheinlich ein Dienstmann der Maissauer, genannt, 1288 ein „Hadmar von Gozzendorf". 1345 scheint noch „Dietrich von Goczestorf" mit seinem Sohn Volksweid auf. Vor 1400 wird Gottsdorf Bestandteil der Hft. Maissau und verbleibt dort bis 1848. 1474 wird während des Adelsaufstandes die Burg durch K. Friedrich III. zerstört und nicht mehr aufgebaut. Seit dem 19. Jh. ist auf dem Areal der Burg eine Tischlerei eingerichtet. Besitzer ist seither die Fam. Leutgeb.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Die ehem. Burganlage von Gottsdorf, einem ehem. Ortsteil von Plank am Kamp, liegt 4,2 km nordnordwestl. von Schönberg am Kamp auf einer erhöhten Terrasse innerhalb der Kampschlinge im südl. Teil des Ortes. Die Lagestelle am nördl. Rand des Umlaufberges, direkt oberhalb des rechten Kampufers ist stark durch die rezente Verbauung geprägt. Dennoch sind wesentliche Bauteile einer umfänglich kleinen Burganlage erhalten. Oberhalb des Abfalls zum Kamp ist der ehem., rund 1,30 m starke Bering der NW-Front der Burg erhalten. Die rechtwinkelig wegziehenden Reste der NO- und SW-Front lassen einen relativ regelmäßigen Bau rekonstruieren. Die südwestl. Bereiche des Mauerzuges stehen noch mehrgesch., lassen jedoch keine Reste älterer Öffnungen erkennen. Das über einem exakten Ausgleichsockel aufgeführte, streng lagerhafte Bruchsteinmauerwerk ist im Basisbereich stark der Einzellage verhaftet und lässt eine Datierung um/ab 1200 zu. Die Abnahme der Mauerwerksqualität in den oberen Zonen lässt sich mglw. mit späteren Erneuerungen erklären. Die ehem. SW-Front besaß einen zentral vor den Bering gesetzten Torbau bzw. -turm, der eine vermauerte Toranlage mit Fahr- und Nebentor erkennen lässt und folglich der Mauerstruktur bereits in das 14. Jh. datiert werden kann. Ein ehem. aus dem Fels geschrämter, tlw. bereits verebneter Halsgraben sicherte die Burg hier an der Berg- und Zugangsseite. Weitere Wall-Graben-Anlagen führten im N und NO um die Anlage, weitere abgekommene Außensicherungen sind auch gegen SO, gegen die Siedlung anzunehmen. Innerhalb des durch den urspr. Bering bestimmten Areals befindet sich heute das Privatwohnhaus der Besitzerfam. Dieses und das südöstl. gelegene Betriebsgebäude nutzen als Außenmauer bzw. als Fundament die alten Beringteile. Die Fam. betreibt hier seit dem 19. Jh. einen Tischlereibetrieb. Das Interesse der Fam. bewahrte die Bauteile der Burg dankenswerterweise bereits frühzeitig vor Verfall oder Vernichtung.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Burgreste, in Privatwohnhaus und Betriebsgelände integriert. Nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Fassbinder, Burgen und Schlösser zwischen Gföhl, Ottenstein und Grafenegg. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 17 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1990, 111 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 335
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 456
  • Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 69
Gottsdorf. Hochmittelalterliches Mauerwerk des Berings (1999) - © Gerhard Reichhalter
Gottsdorf. Hochmittelalterliches Mauerwerk des Berings (1999)
© Gerhard Reichhalter