Hauptburgenname
Graslhof
ID
1928
weitere Burgennamen
Greslhof
Objekt
Ansitz|Turmhof|Dorfturm
Adresse
3680 Priel 58
KG
Priel Hofamt
OG/MG/SG
Hofamt Priel
VB
Melk
BMN34 rechts
655417
BMN34 hoch
343215
UTM 33N rechts
504418.5
UTM 33N hoch
5340785.52
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
5,1 km nördl. von Persenbeug, an der nach Altenmarkt führenden Straße an einer unbeschilderten Einfahrt rechts abzweigen.
Geschichte
Der Hof wird im Persenbeuger Urbar von 1499 erstmals genannt. 1523 wird er als Haus des Ulrich Gräsl bezeichnet und ist noch 1654 nach Persenbeug zinsbar.
Text
G.R.
Lage/Baubeschreibung
Der „Graslhof“ liegt 2,8 km nordnordwestl. von Priel knapp östl. der Straße nach Altenmarkt. Der Einzelhof, Graslhof Nr. 2, nutzt eine „Auf der Eben“ bezeichnete Rodungsinsel, die sich über eine breit gelagerte Hochterrasse zwischen den Donauzuflüssen Föhrenbach und Teichbachl erstreckt. Der Hof ist auf der ÖK 50/Blatt 53 verzeichnet. Die Umfassungsmauern des 4-Seit-Hofes umgeben ein relativ weiträumiges, NW-SO-orientiertes Areal von durchschnittlich 36 x 28 m Größe. Die tlw. leicht abgewinkelten Mauerzüge gehen zum Großteil auf die Erbauungszeit zurück, die nach Seebach im späten 15. Jh. angenommen werden kann. Das zumeist feldseitig, aber auch an verputzlosen Teilen im Inneren erkennbare, nicht besonders sorgfältige, ausgezwickelte Bruchsteinmauerwerk aus partiell sehr großformatigen Steinen lässt diese Datierung zu. Im NO liegt der ca. 17,20 x 7,60 m große, heute 1-gesch. Wohnbau, der noch die auf das Mittelalter zurückreichende Binnengliederung erkennen lässt. Das sonst 0,70 m starke Mauerwerk wird durch eine quadratische Raumsituation im NW abgelöst, wo Seebach einen später abgetragenen Turm rekonstruiert. An der gegenüberliegenden SW-Front liegt der ehem. Wirtschaftsbereich, der verm. im 16. Jh. verändert und erweitert wurde. Hier weist ein tonnengewölbter Raum auf die ehem. Rauchküche hin, die in jüngerer Zeit außer Funktion gesetzt und in den Stallbereich einbezogen wurde. Den beiden isolierten Gebäuden war im NW eine durch die Umfassungsmauern umschlossene Hoffläche vorgelagert. Die urspr. Zufahrt erfolgte – ähnlich der heutigen – wohl von dieser Seite. Die hölzerne Scheune im SO, die die Umfassungsmauer unterbricht, ist als spätere Zutat zu werten. Der Hof wird als Wochenend- und Freizeitdomizil genutzt und ist in hervorragendem baulichem Zustand.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Gepflegter und bewohnter Privatbesitz. Nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 159
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 209 f.
- Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 427
- Gerhard Floßmann, Der Bezirk Melk – Herzstück Niederösterreichs. Band II einer Bezirkskunde. Melk 1994, 373
- Friedrich-Wilhelm Krahe, Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon. Würzburg 1994, 222
- Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Ysper – Pöggstall – Weiten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/2 (Birken-Reihe), Wien 1972, 44 ff.