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Hauptburgenname Großpertholz
ID 1942
Objekt Schloss
Adresse 3972 Bad Großpertholz 1
KG Großpertholz
OG/MG/SG Bad Großpertholz
VB Gmünd
BMN34 rechts 639035
BMN34 hoch 389080
UTM 33N rechts 487249.66
UTM 33N hoch 5386334.01
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte M. d. 12. Jhs. ist Ulrich v. Stiefern-Gaaden durch Königsschenkung im Gebiet um Großpertholz begütert. A. d. 14. Jhs. gelangt Großpertholz an die ldfl. Hft. Weitra. Im 14. Jh. sind die Stuchsen v. Trautmannsdorf im Lehensbesitz. 1351 verkauft Mert d. Stuchs das Gut an die Dachsberg, behält jedoch mglw. den Sitz, nach dem sich im 14. Jh. kleinadelige Leute nennen. Später erscheinen hier die „Kastner von Pertholz“. 1394 ist „Niklas v. Perichtoldt“ als Bgf. und Landrichter zu Weitra genannt. Vor 1427 gelangt das Gut von der Witwe des „Jakob der Chastner v. Perchtolds“ an Perchtold Swab. Nach den Dachsberg und Starhemberg erwirbt 1556 Frh. v. Landau das Gut. 1598 geht es an Siegmund Petschacher v. Steinbach und nach mehrfachem Besitzerwechsel 1641 an Ferdinand Rudolf v. Leisser, schließlich an Joachim Enzmüller, Gf. v. Windhag, der Bauherr des heutigen Schlosses. Ihm folgt Gf. Lambach und 1685 Karl Frh. v. Hackelberg. Karl Josef v. Hackelberg-Landau verlegt seinen Wohnsitz nach Großpertholz. 1741 bei Kampfhandlungen zerstört, wird das Schloss anschließend zeitgemäß erneuert bzw. umgebaut. Bis 1921 ist es im Eigentum der Hackelberg-Landau, ab 1926 der Fam. Pfleiderer.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Vom urspr. ma. Adelssitz sind keine Reste erhalten. Das heutige Schloss liegt im östl. Teil des Ortes und präsentiert sich als 2-teiliges Ensemble mit 4-flügeliger Kernanlage unddahinter angelegtem, weitläufigem Wirtschaftshof. Das in Hanglage terrassierte Schloss wurde 1653–1659 errichtet, aus dieser Zeit stammen der Arkadengang und das Rustikaportal. Vischer zeigt 1672 ein einfaches, wehrhaftes Geviert, ein hoher Torturm mit Zwiebelhelm wurde im 19. Jh. abgetragen. Nach schweren Kampfhandlungen und einem Brand wurde 1741 der zentrale Mitteltrakt erhöht und die 3-konchige Kapelle (bez. 1757) neu gestaltet. Reste von Gartenplastiken weisen auf einen barocken Park. Im 2. V. d. 19. Jhs. wurden die Fassaden neoklassizistisch gegliedert. Neben der Kapelle entstand ein hoher Turm, der 1896 mit Zinnen und Rundbogenfries burgartig bekleidet wurde. Der im Kern aus dem 17. Jh. stammende Meierhof wurde nach 1844 stark verändert.
Text P.S.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privatbesitz, nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 81 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 67 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 76
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 129
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 345
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 24 ff.
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 78
Großpertholz. Stich von G. M. Vischer (1672) - © Digitalisierung: Thomas Kühtreiber
Großpertholz. Stich von G. M. Vischer (1672)
© Digitalisierung: Thomas Kühtreiber