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Hauptburgenname Großpoppen
ID 1943
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
Adresse Truppenübungsplatz Allentsteig
KG Großpoppen
OG/MG/SG Allentsteig
VB Zwettl
BMN34 rechts 677050
BMN34 hoch 392604
UTM 33N rechts 525185
UTM 33N hoch 5390503
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Die Siedlung ist bereits um die M. d. 12. Jhs. Mittelpunkt einer kleinräumigen Hft. Für die 1. H. d. 12. Jhs. wird eine frühe Burganlage im Bereich der Kirche vermutet. 1150 wird der Ort erstmals urk. genannt, in jenem Jahr gelangt Großpoppen an Heinrich v. Kamegg. 1170 wird „Albero von Poppen" urk. genannt, 1307 „Heinrich der Pernhartstorfer von Poppen". Dessen Nachkommen sind bis 1568 im Besitz der Hft. 1455 wird „das Haus zum grossen Poppen als es mit der mawr umbfangen ist“ im Lehenbuch von Ladislaus Postumus genannt. 1568 gelangt die Hft. an Leonhard Neuhöfer v. Pergau, 1601 an Sebastian Pernersdorfer. Im Dreißigjährigen Krieg wird der Bau stark beschädigt und 1616 zwangsversteigert. 1630 sitzt der Edle Rudolf v. Issem auf der Veste Großpoppen, die 1636 und 1641 genannt wird. 1656 gelangt die Hft. an Gf. Joachim v. Windhag, unter dem der Schloss- und Kirchenkomplex erneuert und großzügig erweitert wird. Nach seinem Tod 1678 Gründung der „Windhag’schen Stipendienstiftung", bei der das Gut in der Folge verbleibt. Erst 1925 übernehmen die Österr. Bundesforste die Verwaltung. Bei der Errichtung des Truppenübungsplatzes ab 1938 werden die dazu benötigten Gründe der Stiftung enteignet. Nach 1955 erfolgt die Rückführung der Güter an die Stiftung, doch verbleibt der Schlosskomplex im Bereich des Truppenübungsplatzes.
Text G.R., K.Ki.
Lage/Baubeschreibung Die ehem. Siedlung Großpoppen liegt ca. 3,5 km südsüdöstl. von Allentsteig auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes. Das Schloss, ein 3-gesch. 4-Flügel-Bau mit großem Binnenhof und zentralem Torturm, wurde angeblich 1620 über Bauten der ma. Burg angelegt und 1656 umgebaut. Vom Schloss und der Kirche, beide Bauten nehmen verm. die Stelle einer Burg-Kirchen-Anlage des 12. Jhs. ein, sind nach den Zerstörungen nur mehr Ruinen erhalten.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Im TÜPL Allentsteig, nicht zu besichtigen.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 88
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 52
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 55 f.
  • Joseph Chmel, Das Lehenbuch K. Ladislaus P. für Österreich ob und unter der Enns. (Aus den Jahren 1453-1457.). AÖG Notizenbl. 4, 1854, 233
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1186
  • Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 51
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 I und VIII, B 372
  • Josef Krinninger, Wasserschlösser. In: Eduard Stepan (Hg.), Das Waldviertel 7, Geschichte Bd. 1, Wien 1937, 209–220
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 77 f.
  • Wilhelm Zotti, Abgekommene Kirchen, Kapellen und Karner im Waldviertel, Beiträge zur Kirchengeschichte Niederösterreichs 4 (=Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 22), St. Pölten 2000, 50 f.