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Hauptburgenname Gut am Steg
ID 1957
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm
Adresse 3620 Gut am Steg 10
KG Gut am Steg
OG/MG/SG Spitz
VB Krems-Region
BMN34 rechts 679740
BMN34 hoch 358019
UTM 33N rechts 528468.98
UTM 33N hoch 5356002.44
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Ein Niederaltaicher Abgabenverzeichnis von ca. 1247 nennt einen Heinrich v. St. Veit („de sancto vito“) „… auf dem Gut“. 1372 erscheint ein “Oberwein datz dem Steg“. Sonst finden sich bislang keine weiteren Nachrichten.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Nach Buchmann/Faßbinder sind im Haus Gut am Steg Nr. 10 Reste eines „mittelalterlichen Sperrwerkes des 13. oder 14. Jhs.“ erhalten. Der bezeichnete Bau liegt 2,4 km westsüdwestl. von Spitz im erhöhten südwestl. Teil des Dorfes Gut am Steg. Er bildet zusammen mit dem Haus Nr. 11 eine malerische Gebäudegruppe, die heute von der Straße zum Jauerling durchbrochen wird. Angeblich bestand die Anlage aus 2 „wuchtigen Türmen“, die eine Toranlage als Straßendurchlass flankierten. Das südl. der Straße gelegene Haus Nr. 10 ist ein etwa rechteckiger, 2-gesch. Bau mit unregelmäßig gegliederten, z. T. abgewinkelten Fronten. Die einst breit abgeschrägte SO-Ecke erhielt nachträglich einen mächtigen Stützpfeiler, an der S-Seite weisen aus der Baulinie vortretende, unverputzte Mauern auf bereits abgetragene Teile. An der W-Seite ist zentral eine Rauchküche mit Pyramidenhelm angebaut. Ein südl. angegliederter, halbrunder Bauteil ist mglw. der Rest eines Treppenturmes. Die überwiegend rezenten Rechteckfenster sind mit weißen Putzfaschen gerahmt, die Gebäudeecken sind mit einer gemalten (im N wohl rekonstruierten) Ortsteindekoration aus rot-weißen Dreiecken betont. Der südl. Raum des Obergeschoßes zeigt an der O- und S-Seite (tlw. freigelegte) Reste der primären Befensterung in Form mehrerer großer, rundbogiger Trichteröffnungen, die eine ehem. Block- oder Bohlenstube indizieren. Eine Öffnung der S-Seite weist Reste eines gemalten umlaufenden Bandes aus rot-weißen Dreiecken auf, die mit denen der Eckdekoration korrespondieren. Der bewohnte Raum ist nach Aussage der Bewohner noch heute durch (verm. rezente) hölzerne Wände von den übrigen Räumen getrennt. Aufgrund des Stubenbefundes ist von einer Errichtung im 14. Jh. auszugehen. Die Verbindung zum nördl. gegenüberliegenden Haus Nr. 11 wurde beim Ausbau der Straße abgebrochen. Der wuchtige, 2-gesch. Bruchsteinbau ist ebenfalls mit einer Rauchküche ausgestattet. Die zur Straße gewandten Fronten zeigen eine rekonstruierte (gemalte) Fassadenornamentik, die die Jahreszahl „1683“ zeigt, doch ist auch hier ein ma. Kern zu vermuten.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Teile eines mittelalterlichen Ansitzes, privat bewohnt. Nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Faßbinder, Burgen und Schlösser zwischen Krems, Hartenstein und Jauerling. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 16 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1990, 27
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 361
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 495 f.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 373
Gut am Steg. Ansicht des ehem. Sitzes von W (1999) - © Gerhard Reichhalter
Gut am Steg. Ansicht des ehem. Sitzes von W (1999)
© Gerhard Reichhalter